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03.11.2008

"Grenzgänger und Exzentriker" - 25. Forum Junge Romanistik (Trier 2009)

  • Ort: Trier
  • Beginn: 03.06.09
  • Ende: 06.06.09
  • Disziplinen: Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft, Sprachpraxis, Didaktik
  • Sprachen: Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Weitere romanische Sprachen, Sprachenübergreifend
  • Frist: 15.01.09

Das XV. Forum Junge Romanistik vom 3. bis 6. Juni 2009 in Trier möchte zum ersten Mal das Subjekt, den agierenden Menschen, ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Unser Interesse würde konkret den Grenzgängern – Individuen (und Gruppen), die Grenzen überschreiten bzw. zwischen verschiedenen Ländern, Disziplinen, Sprachen, Gattungen und Stilen pendeln – sowie den Exzentrikern gelten – Personen, die ex centro, also außerhalb des Mittelpunktes bzw. der Norm stehen oder sich im Mittelpunkt wähnen und unkonventionell, bizarr oder sogar lächerlich wirken.

 

Unserer Meinung nach böte das vorgeschlagene Tagungsthema viele interessante Anknüpfungspunkte. Es könnte sich beispielsweise auf Fach- und Laienwissenschaftler, Autoren literari­scher Werke und literarische Figuren, Sprachpolitiker, individuelle Sprecher und Sprecher­gruppen, Sprachlehrer und Sprachlerner sowie reflexiv auch auf die Teilnehmer des Forums selbst beziehen, sofern diese sich zwischen den (Fach-)Grenzen und/oder in „exzentrischen“ Themen­feldern bewegen.

 

Das in der Nähe von Luxemburg, Frankreich und Belgien gelegene Trier eignet sich zumin­dest aus geographischer Sicht hervorragend für eine romanistische Auseinandersetzung mit dem für die moderne Welt so wichtigen Phänomen des Grenzgängertums. Was die Exzentrik angeht, so möchten wir keineswegs andeuten, dass die Trierer Romanisten durchweg Exzentriker sind. J Vielmehr geht es uns darum, das Exzentrische in der/n eigenen Disziplin/en auf mehreren Ebenen ausloten und genau zu definieren sowie gleichzeitig das Nicht-Exzentrische besser zu verstehen. Gefragt werden soll darüber hinaus ganz generell auch, inwiefern exzentrische und grenzgängerische Wahrnehmungen in der mitte- und randlosen Welt des 21. Jahrhunderts überhaupt noch funktionieren kann.

 

=== Literaturwissenschaft - Themen ===

 

- Kulturwissenschaftler als „Grenzgänger“ par excellence

- Das ex-zentrische/de-zentrierte Subjekt und seine Ausprägungen in literarischer und philosophischer Anthropologie (Gehlen, Plessner; Foucault, Derrida, Lacan, Barthes etc.)

- Figur des Dandys, Parvenus, Hochstaplers, Überlebenskünstlers und Abenteurers; ihre ästhetischen Strategien der Subversion, Camouflage, Rolleneinnahme und Rollenüberschreitung

- Figur des Schelms, Narren, Outcasts, Tölpels, Dieners

- Exzessivität, Exaltation, Verausgaben, Verschwendung und Rauschhaftigkeit (Drogen / Alkoholismus; Sex- Maniacs / Lustmörder / Pornographiker; Schreibwut / Logorrhöe / Koprolalie; Luxus und Kaufrausch)

- Hybridisierung, Amalgamisierung verschiedener Kunstformen, Sprengung tradierter Gattungsmuster (Experimentalliteratur, Trash, Pop)

- Exil-, Migranten-, Reiseliteratur

- Phantastik

- Queer Studies

 

=== Sprachwissenschaft - Themen ===

 

- Minderheitensprachen und ihre Anerkennungs- bzw. Unabhängigkeitsbestrebungen

- „Grenzgänger“ zwischen Sprachen und Sprachvarianten: Mehrsprachigkeit und Dialekte/ überdachte Sprachen vs. Dachsprachen

- Migranten und ihre Sprachen

- „Exzentrische“ Sprechergruppen und ihre Sprachen, z.B. Argots, Jargons, Geheimsprachen

- Fachsprachen

- Sprachen der internationalen Kommunikation

- Kunstsprachen und ihr Verhältnis zu den romanischen Sprachen

- Sprachpolitiker und Sprachnationalisten

 

=== Fachgeschichte - Themen ===

 

- Forscher, die durch außergewöhnliche Theorien, Werke oder Arbeitsweisen aufgefallen sind

- Von der Marginalisierung zur Kanonbildung und umgekehrt: Wissenschaftler, Theorien, Modelle, Werke

- Ex centro? Zur Position kleinerer romanischer Sprachen in Forschung und Lehre

 

=== Fachdidaktik - Themen ===

 

- Multikulturalität und Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer und im Hörsaal: Migranten, Minderheitensprachen etc.

- Sprachlehrmethoden und -inhalte abseits des Kanons, (De-)Kanonisierung von Lehrmethoden

- Rolle und Stellenwert von Studierenden- und Lehrermobilität im Sprachunterricht

 

=== Organisatorisches ==

 

Vortrags- und Diskussionssprachen sind Deutsch und die romanischen Sprachen.

Pro Vortrag sind 30 Minuten (20 Minuten Vortrag + 10 Minuten Diskussion) vorgesehen. Interessenten schicken bitte bis zum 15. Januar 2009 ein Abstract (max. 300 Wörter, Vortragstitel, Name, Universität, E-mail-Adresse) an fjr2009@uni-trier.de. Die Benachrichtigung über die Annahme der Vorträge erfolgt Mitte Februar.

 

Organisationsteam:

Dr. Alex Demeulenaere,

Dr. Lidia Becker,

Dr. Christine Felbeck,

Matthias Hennig, M.A.

 

Forum Junge Romanistik 2009

Universität Trier

Fachbereich II: Romanistik

Universitätsring 15

54286 Trier

Fax: 0651/201-3929

eMail FJR2009@uni-trier.de

www.fjr2009.uni-trier.de

 

Von:  Matthias Hennig

Publiziert von: Kai Nonnenmacher