Internationale Sommerschule in Chisinau und Odessa
- Ort: Chisinau / Odessa (Moldau / Ukraine)
- Beginn: 22.08.10
- Ende: 11.09.10
- Disziplinen: Medien-/Kulturwissenschaft
- Sprachen: Weitere romanische Sprachen
- Frist: 01.05.10
Moldova-Institut Leipzig
Interethnische und sprachenpolitische Auseinandersetzungen lagen den
Spannungen zugrunde, die das öffentliche Leben der Republik Moldau und
der Ukraine in den ersten Jahren nach der Erlangung der staatlichen
Unabhängigkeit prägten. Zwei Jahrzehnte später kann von einer gemischten
Bilanz bei der Überwindung dieser Phase gesprochen werden: die Gründung
der Autonomen Territorialeinheit Gagausien im Süden der Republik Moldau
hat sich als Erfolgsmodell der friedlichen Konfliktlösung erwiesen,
wobei sich eine pragmatische Koexistenz der Staatssprache Rumänisch mit
der lingua franca Russisch etablieren konnte. Hingegen verwandelte sich
die Debatte über das Verhältnis zwischen dem Ukrainischen und dem
Russischen in eine scharfe diskursive Trennlinie der ukrainischen
Gesellschaft und dem politischen Spektrum in Kiew. Gleichzeitig bewirkte
der Übergang von der "internationalistischen" UdSSR zum Nationalstaat
sowohl in der Republik Moldau als auch in der Ukraine bei den ethnischen
Minderheiten kollektive Entfremdungseffekte und identitäre Umbrüche, die
für den 1991 eingeleiteten Transformationsprozess eine bedeutsame
Herausforderung darstellen. Die multiethnischen Regionen im Süden der
Republik Moldau und im Südwesten der Ukraine bieten daher ein geeignetes
Laboratorium, um Strategien der interethnischen Konfliktlösung und des
Umgangs mit der Multikulturalität zu erforschen und ihren Einfluss auf
die Demokratisierungsprozesse und auf die Annäherung an die Europäische
Union zu erfassen. Dies stellt sich die vorgesehene Sommerschule zum
Ziel.
Das Programm der Sommerschule besteht aus einem Intensiv-Sprachkurs
Rumänisch, eventuell ergänzt durch das Angebot eines
Ukrainisch-Anfängerkurses, falls genügend Teilnehmer dafür
zusammenkommen. Außerdem werden Vorträge von einschlägigen Historikern,
Politologen, Sprach- und Kulturwissenschaftlern sowie Journalisten
gehalten. Diskussionsrunden und Begegnungen ergänzen diese.
Vervollständigt wird das Programm durch verschiedene, teils mehrtägige
Exkursionen, unter anderem nach Comrat und Odessa.
Kursgebühren und sonstige Kosten
Die Kosten für Kursgebühren, Reise, Unterkunft und Verpflegung werden in
Höhe von 1.280,00 EUR vom DAAD übernommen und durch das
Moldova-Institut Leipzig beglichen. Zur Deckung der vollen Gesamtkosten
ist ein Eigenbeitrag von 300,00 EUR pro Teilnehmer erforderlich.
Bewerbung
Der DAAD kann 14 deutsche Studierende (aus einem Bachelor- oder
Masterstudiengang bzw. aus den traditionellen Magister- und
Staatsexamensstudiengängen sowie Doktoranden) im Rahmen des
Sonderprogramms "Go East" fördern. Bewerbungen sind beim
Moldova-Institut Leipzig einzureichen.
Außerdem freuen wir uns natürlich auch über Bewerbungen von
Berufseinsteigern und anderen Interessenten, deren Teilnahme privat
finanziert werden muss.
Bewerbungsunterlagen
- lückenloser tabellarischer Lebenslauf
- Motivationsschreiben (1 Seite)
- Empfehlungsschreiben eines Hochschullehrers
- Selbsteinschätzung (formlos) der Rumänischkenntnisse (keine Kenntnisse
/Anfänger / Fortgeschritten)
Bewerbungsschluss ist der 1. Mai 2010
Kontakt
Universität Leipzig
Moldova-Institut Leipzig e.V.
Ritterstr. 24
D-04109 Leipzig
Telefon: 0341 97 334 97
Fax: 0341 97 302 49
Email: moldova@uni-leipzig.de
Diese Ausschreibung können Sie auch als PDF unter folgendem Link
downloaden:
www.uni-leipzig.de/~mil/pdf/de/Kurzausschreibung_8.02.2010.pdf
Publiziert von: Kai Nonnenmacher