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08.01.2011

CfP: Die portugiesischen Entdeckungsfahrten und die Darstellung außereuropäischer Länder [...] vom 16. bis zum 21. Jahrhundert (9. Deutscher Lusitanistentag)

  • Ort: Wien
  • Beginn: 14.09.11
  • Ende: 17.09.11
  • Disziplinen: Literaturwissenschaft
  • Sprachen: Portugiesisch
  • Frist: 30.06.11

9. Deutscher Lusitanistentag

Wien 14.-17. September 2011

 

Sektionsausschreibung: Die portugiesischen Entdeckungsfahrten und die Darstellung außereuropäischer Länder in der portugiesischsprachigen und lateinischen Literatur der portugiesischsprachigen Länder vom 16. bis zum 21. Jahrhundert

 

Die überseeische Expansion der Portugiesen wurde seit dem ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit in der portugiesischen Literatur thematisiert, die zunächst noch eine im wesentlichen dreisprachige Literatur Portugals war. Erst allmählich bildeten sich zunächst in Brasilien und später auch im Bereich des ehemaligen portugiesischen Kolonialreichs eigene Literaturen und eigenständige Sichtweisen heraus. Die auf die Tradition des 19. Jahrhunderts zurückgehende moderne Sichtweise, Nationalliteraturen in nur einer Sprache anzusetzen, verkennt die Realität der jahrhundertelangen literarischen Mehrsprachigkeit Portugals, dessen Bildungselite ebenso auf portugiesisch wie auf spanisch und in lateinischer Sprache schrieb, wobei die europäische Rezeption der portugiesischen Unternehmungen lange Zeit vor allem auf Latein erfolgte. Bereits das nur einen kleinen Teil der lateinischen Tradition Portugals in Auswahl zusammenstellende Corpus poetarum Lusitanorum qui Latine scripserunt enthält epische Dichtungen wie die Ignatias, und lateinische jesuitische Epen und Beschreibungen ferner Länder, Sitten und Sprachen werden von der heutigen deutschsprachigen Lusitanistik bisher kaum wahrgenommen. Von Camões bis Fernando Pessoa, von José de Anchieta bis Fernando Campos liegt ein umfangreiches, heterogenes Corpus von Werken vor, welche das portugiesische Ausgreifen in die Welt und vielfältige Aspekte der außereuropäischen Länder und Regionen aufgreifen. Die Beiträge dieser Sektion können sowohl einzelnen Autoren und Werken als auch übergreifenden Fragestellungen gelten, wobei sowohl portugiesischsprachige Werke als auch aus dem ehemaligen portugiesischen Weltreich stammende oder sich auf dieses beziehende lateinische und spanische Werke Berücksichtigung finden können. Das eigentliche Interesse der Portugiesen richtete sich bis ins 16. Jahrhundert hinein vor allem auf Indien und andere asiatische Regionen, während heute eher Brasilien im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Daraus entstehen Perspektivverschiebungen, deren literarische Verarbeitung zu betrachten lohnt.

 

Vortrags-, Diskussions- und Veröffentlichungssprachen sind Deutsch, Portugiesisch und Galicisch. Die Veröffentlichung der Sektionsakten ist in Form eines Beiheftes zur Zeitschrift Lusorama vorgesehen.

 

Vortragsanmeldungen werden an einen der beiden untenstehenden Sektionsleiter erbeten.

 

Prof. Dr. Dietrich Briesemeister

Campestraße 11c

D-38302 Wolfenbüttel

j.d.briesemeister@t-online.de

 

Prof. Dr. Axel Schönberger

Im Geeren 125

D-60433 Frankfurt am Main

Fax: 0 69 / 53 05 38 46

schoenberger@uni-bremen.de

 

Von:  Axel Schönberger

Publiziert von: Christof Schöch