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06.04.2011

Ästhetik des Körpers oder Taktiken des Alltäglichen? Kulturphilosophie und Diskursanalyse bei Michel Foucault und Michel de Certeau

  • Ort: Domäne Marienburg, Universität Hildesheim
  • Beginn: 29.04.11
  • Ende: 30.04.11
  • Disziplinen: Medien-/Kulturwissenschaft, Weitere Teilbereiche
  • Sprachen: Französisch, Sprachenübergreifend

Mit der Frage nach der Ästhetik des Körpers und den Taktiken des Alltäglichen eröffnet die Tagung einen Blick auf die beiden Denker und Historiker Michel Foucault und Michel de Certeau. Im Zentrum stehen kulturphilosophische und ästhetische Überlegungen zu den Funktionen des Körpers als ‚Ort‘ von Disziplinierung, ästhetisch-ethischer Selbstgestaltung und möglichem Widerstand. Entgegen einer Einteilung des Foucaultschen Werks in eine archäologische, genealogische und existenzästhetische Schaffensphase, soll vor allem berücksichtigt werden, dass Foucaults Interesse am Subjekt niemals außerhalb seines Denkens stand. Eine Hermeneutik des Subjekts, welche die diskursiven Wirkungen und Beziehungseffekte zwischen Wissen, Macht und körperlichen Praktiken des Subjekts untersucht, ist also nicht einfach ein später hinzugefügtes Element in Foucaults Schriften. Ganz eindeutig ist der Körper bei Michel de Certeau bereits Teil der Ausgangsdiagnose. Dieser zufolge ist die Neuzeit durch den Verlust des Körpers und die Dominanz der 'écriture' gekennzeichnet. Insbesondere von seinen historischen und kulturphilosophischen Studien über die Mystik im 16. und 17. Jh. geleitet, entdeckt de Certeau in den alltäglichen Praktiken und Taktiken der Praxis immerwährende Möglichkeiten des Widerstands. Die Ansätze beider Denker können als Ausgangspunkt für Reflexionen in der gegenwärtigen Theoriebildung von Kulturwissenschaften, Kulturphilosophie und historischer Diskursanalyse genommen werden.

 

Mit (u.a.) Roberto Nigro (Zürich), Marian Füssel (Göttingen), Volker Caysa (Leipzig), Marc De Kesel (Nijmegen/Gent), Hans-Martin Schönherr-Mann (München), Wim Weymans (Leuven)

 

Organisation: Jörg Bernardy (Hildesheim) und Inigo Bocken (Nijmegen). In Zusammenarbeit mit dem Herder Kolleg, dem Institut für Philosophie der Universität Hildesheim sowie dem Titus Brandsma Instituut, Radboud Universiteit Nijmegen. Weitere Informationen und Kontakt: bernardy@uni-hildesheim.de . Teilnahme ist kostenlos.

 

Programm:

 

Freitag

(Moderation Jörg Bernardy)

 

14.00

Begrüßung durch den Dekan des Fachbereichs II und Leiter des Instituts für Philosophie

Prof. Tilman Borsche

 

14.15

Begrüßung durch den Leiter des Herder-Kollegs

Prof. Rolf Elberfeld

 

14.30

Einführung und Perspektiven der Tagung

Dr. Inigo Bocken und Jörg Bernardy

 

15.00

Über die Aktualität der Frage nach den Regierungskünsten in Foucaults Denken

Dr. Roberto Nigro (Zürich)

 

16.30 – 17.00 Pause

 

17.00

Diskurse und Praktiken. Michel Foucault in der Kritik Michel de Certeaus

Prof. Marian Füssel (Göttingen)

 

18.30

Die Ästhetik des Körpers und die Utopie der Selbstregierung

Prof. Volker Caysa (Leipzig)

 

20.00

Gemeinsames Abendessen

 

Samstag

(Moderation Dr. Inigo Bocken)

 

9.00

Éclat/Éclatement. On Certeau's Theory of Religion

Dr. Marc De Kesel (Nijmegen/Gent)

 

10.30

Foucaults Disziplinarmacht zwischen der Regierung der anderen und des Selbst

Prof. Hans-Martin Schönherr-Mann (München)

 

12.00

Der Staat als Produzent der Freiheit? Handlungsspielraum bei Certeau und Foucault (sowie deren Kritik bei Lefort, Gauchet und Rosanvallon)

Dr. Wim Weymans (Leuven, B)

 

13.30 Abschlussplenum und gemeinsames Mittagessen

 

Von:  Jörg Bernardy

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