CfP: ALEG-Kongress 2012 - Sektion 5 - Zurück zur Wirklichkeit: Konfigurationen des Realen in der deutschsprachigen und lateinamerikanischen Literatur
- Ort: Guadalajara, Mexiko
- Beginn: 05.03.12
- Ende: 09.03.12
- Disziplinen: Literaturwissenschaft, Weitere Teilbereiche
- Sprachen: Portugiesisch, Spanisch
- Frist: 31.08.11
Literaturwissenschaft /Kultur- und Medienwissenschaft - Sektion 5
Zurück zur Wirklichkeit: Konfigurationen des Realen in der deutschsprachigen und lateinamerikanischen Literatur
Sektionsleitung:
Paul Michael Lützeler (Washington University)
Juliana Pérez (USP Brasil)
In den letzten Jahrzehnten wurde in der kultur- und literaturwissenschaftlichen Debatte stets angenommen, dass “Wirklichkeit” erst durch Sprache konstituiert wird und dies wurde intralinguistisch, diskursiv oder narrativ verstanden. Wörter wie “Daten”, “Fakten”, “Reales”, “Welt”, “Wahrheit” u. a. seien diskursive Konstruktionen, die – später – wegen ihres nicht undurchschauten Verhältnisses zu Macht und Ideologie auch dekonstruiert werden sollten. Die Folge war eine relativ einseitige Beschränkung auf Text- und Diskursphänomene, auf autoreferentielle und metanarrative Strukturen, die sich scheinbar nicht mit einer vorgängigen außersprachlichen Wirklichkeit in Verbindung bringen ließen.
Indessen lassen sich Hinweise auf extratextuelle Wirklichkeiten in den verschiedensten literarischen Texten beobachten: Das könnte man nicht nur von Literatur sagen, die sich als politisch engagiert versteht, sondern auch von der Literatur, die auf fiktionale Weise ethische Fragen stellt, oder von der, die historische Ereignisse rekonstruieren will, aber selbst von Texten, die durch Allegorie und Phantasie gesellschaftliche Verhältnisse kritisieren, satirisch verfremden oder in Frage stellen. Einen Realitätsbezug muss sogar eine Literatur aufweisen, die sich stark auf subjektive Erfahrungen stützt und einen Leser zur Identifikation anregt. “Wirklichkeit” kommt auch unabhängig von der Gattung in den Texten vor: Wenngleich seit dem 18. Jahrhundert der Roman zur zentralen literarischen Form geworden ist, wird der Umgang mit der Wirklichkeit auch in Drama und Lyrik gestaltet.
In dieser Sektion werden Beiträge angenommen, die folgende Fragen diskutieren: Wie wird “Wirklichkeit” in der deutschsprachigen und lateinamerikanischen Literatur konfiguriert? Wie verstehen deutschsprachige und lateinamerikanische Schriftsteller das Verhältnis zwischen dem literarischen Text und der extralinguistischen Wirklichkeit? Wie wird die Frage der Wirklichkeit in den verschiedenen literarischen Gattungen behandelt? Welche Rolle spielen dabei ethische (auch menschenrechtliche), politische und soziale Fragen? Wie wird das Verhältnis zwischen Wirklichkeit und Literatur in den unterschiedlichen literarischen Theorien verstanden? Welche Aspekte können Theorien der Rezeption bzw. Produktion des literarischen Textes zur Frage beitragen? Welche Faktoren sollten berücksichtigt werden, wenn eine Auffassung von Literatur gesucht wird, die vom sprachlichen Charakter des menschlichen Wirklichkeitsbezuges ausgeht und dennoch eine außersprachliche Wirklichkeit voraussetzt?
Die Dauer der Vorträge sollte 20 Minuten + 10 Minuten Diskussion betragen.
Die Einreichung der Abstracts muss bis zum 31.08.2011 erfolgen. Über die Annahme der Beiträge wird bis Mitte Oktober 2011 entschieden.
Die offiziellen Sprachen für die Beiträge sind Deutsch, Spanisch und Portugiesisch.
Das Abstract, dessen Umfang 250 Wörter nicht überschreiten darf, soll spätestens am 31.08.2011 auf elektronischem Weg im Word.doc-Format, Times New Roman 12, als Anhang an die Mail-Adresse info@aleg-online.org in der Sprache des Beitrags übermittelt werden.
Der Vorspann des Abstracts muss folgende Daten in der hier angegebenen Reihenfolge enthalten:
Name, Vorname:
Akad. Titel:
Institution:
Vollständige Postanschrift, Telefon, E-Mail:
Benötigte Geräte/Medien:
Titel des Beitrages:
Sektion:
Abstract*: (max. 250 Wörter), 4 Schlüsselwörter:
Biografische Angaben zum Referenten (max. 150 Wörter):
*Wenn das Abstract auf Spanisch oder Portugiesisch angemeldet wird, schicken Sie bitte auch eine deutsche Version des Textes.
Weitere Informationen unter:
Publiziert von: Barbara Ventarola