CfP: Internationale Sommerschule "Erinnerungskulturen in transkultureller und transnationaler Perspektive"
- Ort: Leipzig
- Beginn: 28.09.09
- Ende: 01.10.09
- Disziplinen: Medien-/Kulturwissenschaft
- Sprachen: Sprachenübergreifend
- Frist: 20.07.09
Graduiertenzentrum Geistes- und Sozialwissenschaften der Research
Academy Leipzig, Leipzig
28.09.2009-01.10.2009, Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig
Deadline: 31.08.2009
Die Sommerschule verknüpft zwei Gebiete, die in den letzten Jahren
großes Interesse nicht nur in der Geschichtswissenschaft, sondern auch
in den Politik- und Kulturwissenschaften gefunden haben: Erinnerung und
Transnationalität und Interkulturalität. Es geht nicht primär darum,
diese beiden Wissensbereiche in der bereits gut etablierten Form
getrennt voneinander zu behandeln, sondern gerade auf ihre
Verschränkungen zu achten. Die Sommerschule konzentriert sich deshalb
auf grenzüberschreitende Prozesse des Erinnerns und der damit
verbundenen Politikfelder.
Wir gehen davon aus, dass sich hier einerseits überraschende Einsichten
gewinnen lassen und dies andererseits dem Forschungsprofil des Leipziger
Graduiertenzentrums für die Geistes- und Sozialwissenschaften, das in
den letzten Jahren kontinuierlich das Grenzüberschreitende in den
Mittelpunkt seiner Sommerschulen gestellt hat, entspricht.
Erinnerung und Gedächtnis haben seit längerem Konjunktur. Die
wichtigsten Fragen dabei sind: Wie wird Vergangenes erst durch den
Prozess der Erinnerung als Geschichte konstituiert? Wer entscheidet
darüber, was jenseits des individuellen Erinnerns in das kollektive und
kulturelle Gedächtnis einer sozialen Gruppierung gelangt und wie es dort
überliefert wird? Welche Rolle spielen einerseits Macht und
institutionelle Akteure in diesem Übergang, und welche Funktion kommen
den Medien und der Form des Erinnerten zu? Der Boom der Erinnerungs- und
Gedächtnisforschung hat das Arbeitsfeld der Historiker und
Kulturwissenschaftler, die bis dahin zumeist von einer einfachen
Identität von Vergangenheit und Geschichte ausgegangen waren, in der Tat
verdoppelt: Quasi zu jedem Gegenstand lässt sich eine
Überlieferungsgeschichte beobachten. Geschichte (und Gegenwart)
existiert nicht per se, sondern in Form des Überlieferns und Erinnerns.
Die VII. Sommerschule des Leipziger Graduiertenzentrums für Geistes- und
Sozialwissenschaften bietet Gelegenheit, an dieser Debatte mit eigenen
Forschungsbeiträgen teilzunehmen.
Folgende Panels sind in Vorbereitung:
- Das Erinnern an den Holocaust
- Traveling Memories
- Verordnetes oder ungeordnetes Gedächtnis? Geschichtspolitik nach 1989
- Wider das kulturellen Gedächtnis: Milieu- und Gegengedächtnisse im 20.
Jahrhundert
- Exceptional events in rural memory
- Visuelle Erinnerung: Diskurse und performative Gestaltung von
Erinnerungsorten nach Diktaturerfahrung
- Remembrance and reshaping of knowledge in times of economic crisis
- Lo pasado desde hoy: Der heutige Umgang mit der diktatorischen
Vergangenheit
- Democratic Regime change and Remembrance: Case Studies compared
- Verlust, Abriss und Wiederaufbau. Debatten über Architektur und
Erinnerung
- Resonating pasts. Music as medium of transnational memory
- Geschichtspolitik der EU: Die Konstruktion transnationaler
Erinnerungskulturen
- Institutions of knowledge: Remembering transnationally
- Erinnerungskultur und Gedächtnistheorien aus
altertumswissenschaftlicher und ethnologischer Perspektive
- Narrative strategies in remembrance processes
Ablauf der Sommerschule
Die Sommerschule verbindet Vortragsveranstaltungen mit ausgewiesenen
Forschern mit Workshops/Panels, in denen die teilnehmenden Doktoranden
ihre laufenden Arbeiten vorstellen und diskutieren.
Die Organisation der Sommerschule folgt daher zwei Gesichtspunkten
1. Vorträge von internationalen Forschern und Forscherinnen, die das
Gesamtfeld oder einen wesentlichen Teil davon mit ihren Arbeiten stark
beeinflussen
2. Workshops/Panels zur Vorstellung und Diskussion der laufenden
Arbeiten von Doktoranden aus dem In-und Ausland (Hierfür wird die
Vorlage eines Papers im Umfang von 10 Seiten bis zum 14.9. erwartet, das
vor der Diskussion zirkuliert und in einer maximal 15minütigen
Präsentation vorgestellt wird).
Die Zuordnung zu den einzelnen Sektionen und Tagen wird von den
Veranstaltern vorgenommen, die Wünsche der Teilnehmer werden
selbstverständlich nach Möglichkeit berücksichtigt. Erwartet wird
darüber hinaus die aktive Teilnahme an den Diskussionen der gesamten
Sommerschule.
Vorträge und Projektpräsentationen können in deutscher und englischer
Sprache erfolgen. Die Diskussionen werden in der Regel auf Englisch
geführt.
Bewerbung
Die Bewerbungen sind mit
- Angaben zur Person und zum wissenschaftlichen Werdegang einschließlich
der evtl. aktuellen Affiliation an eine wissenschaftliche Einrichtung
sowie
- einem Abstrakt des vorgesehenen Beitrages und seines Verhältnisses zur
laufenden Dissertation im Umfang von 300 bis 500 Wörtern
zu richten an:
Universität Leipzig, Graduiertenzentrum Geistes- und
Sozialwissenschaften
Martina Keilbach
Emil-Fuchs-Str. 1
04105 Leipzig
E-Mail: phd@uni-leipzig.de
Anmelde- und Bewerbungsfrist: 20.7.2009
Über die Annahme der Papers wird von einer Vorbereitungsgruppe bis
spätestens zum 3.8. entschieden. Maximal werden 30 Papers angenommen.
Teilnahmegebühren
Die Teilnehmergebühr beträgt 50 Euro und umfasst die Tagungsmaterialien
inkl. Reader, die Pausenverpflegung während der Sommerschule und die
Teilnahme am Eröffnungsempfang und den kulturellen Veranstaltungen
während der Sommerschule.
Auf Wunsch werden preisgünstige Übernachtungsmöglichkeiten in Leipzig
durch das Tagungsbüro vermittelt.
Es besteht die Möglichkeit, die erfolgreiche Teilnahme an der
Sommerschule durch das Graduiertenzentrum Geistes- und
Sozialwissenschaften zertifizieren zu lassen.
Martina Keilbach
Graduiertenzentrum Geistes- und Sozialwissenschaften
+49 341 97 30 286
+49 341 96 05 261
keilbach@uni-leipzig.de
Publiziert von: Kai Nonnenmacher