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06.07.2009

CfP: Internationale Sommerschule "Erinnerungskulturen in transkultureller und transnationaler Perspektive"

  • Ort: Leipzig
  • Beginn: 28.09.09
  • Ende: 01.10.09
  • Disziplinen: Medien-/Kulturwissenschaft
  • Sprachen: Sprachenübergreifend
  • Frist: 20.07.09

Graduiertenzentrum Geistes- und Sozialwissenschaften der Research

Academy Leipzig, Leipzig

28.09.2009-01.10.2009, Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig

Deadline: 31.08.2009

 

Die Sommerschule verknüpft zwei Gebiete, die in den letzten Jahren

großes Interesse nicht nur in der Geschichtswissenschaft, sondern auch

in den Politik- und Kulturwissenschaften gefunden haben: Erinnerung und

Transnationalität und Interkulturalität. Es geht nicht primär darum,

diese beiden Wissensbereiche in der bereits gut etablierten Form

getrennt voneinander zu behandeln, sondern gerade auf ihre

Verschränkungen zu achten. Die Sommerschule konzentriert sich deshalb

auf grenzüberschreitende Prozesse des Erinnerns und der damit

verbundenen Politikfelder.

 

Wir gehen davon aus, dass sich hier einerseits überraschende Einsichten

gewinnen lassen und dies andererseits dem Forschungsprofil des Leipziger

Graduiertenzentrums für die Geistes- und Sozialwissenschaften, das in

den letzten Jahren kontinuierlich das Grenzüberschreitende in den

Mittelpunkt seiner Sommerschulen gestellt hat, entspricht.

 

Erinnerung und Gedächtnis haben seit längerem Konjunktur. Die

wichtigsten Fragen dabei sind: Wie wird Vergangenes erst durch den

Prozess der Erinnerung als Geschichte konstituiert? Wer entscheidet

darüber, was jenseits des individuellen Erinnerns in das kollektive und

kulturelle Gedächtnis einer sozialen Gruppierung gelangt und wie es dort

überliefert wird? Welche Rolle spielen einerseits Macht und

institutionelle Akteure in diesem Übergang, und welche Funktion kommen

den Medien und der Form des Erinnerten zu? Der Boom der Erinnerungs- und

Gedächtnisforschung hat das Arbeitsfeld der Historiker und

Kulturwissenschaftler, die bis dahin zumeist von einer einfachen

Identität von Vergangenheit und Geschichte ausgegangen waren, in der Tat

verdoppelt: Quasi zu jedem Gegenstand lässt sich eine

Überlieferungsgeschichte beobachten. Geschichte (und Gegenwart)

existiert nicht per se, sondern in Form des Überlieferns und Erinnerns.

 

Die VII. Sommerschule des Leipziger Graduiertenzentrums für Geistes- und

Sozialwissenschaften bietet Gelegenheit, an dieser Debatte mit eigenen

Forschungsbeiträgen teilzunehmen.

Folgende Panels sind in Vorbereitung:

- Das Erinnern an den Holocaust

- Traveling Memories

- Verordnetes oder ungeordnetes Gedächtnis? Geschichtspolitik nach 1989

- Wider das kulturellen Gedächtnis: Milieu- und Gegengedächtnisse im 20.

Jahrhundert

- Exceptional events in rural memory

- Visuelle Erinnerung: Diskurse und performative Gestaltung von

Erinnerungsorten nach Diktaturerfahrung

- Remembrance and reshaping of knowledge in times of economic crisis

- Lo pasado desde hoy: Der heutige Umgang mit der diktatorischen

Vergangenheit

- Democratic Regime change and Remembrance: Case Studies compared

- Verlust, Abriss und Wiederaufbau. Debatten über Architektur und

Erinnerung

- Resonating pasts. Music as medium of transnational memory

- Geschichtspolitik der EU: Die Konstruktion transnationaler

Erinnerungskulturen

- Institutions of knowledge: Remembering transnationally

- Erinnerungskultur und Gedächtnistheorien aus

altertumswissenschaftlicher und ethnologischer Perspektive

- Narrative strategies in remembrance processes

 

 

Ablauf der Sommerschule

 

Die Sommerschule verbindet Vortragsveranstaltungen mit ausgewiesenen

Forschern mit Workshops/Panels, in denen die teilnehmenden Doktoranden

ihre laufenden Arbeiten vorstellen und diskutieren.

 

Die Organisation der Sommerschule folgt daher zwei Gesichtspunkten

1. Vorträge von internationalen Forschern und Forscherinnen, die das

Gesamtfeld oder einen wesentlichen Teil davon mit ihren Arbeiten stark

beeinflussen

2. Workshops/Panels zur Vorstellung und Diskussion der laufenden

Arbeiten von Doktoranden aus dem In-und Ausland (Hierfür wird die

Vorlage eines Papers im Umfang von 10 Seiten bis zum 14.9. erwartet, das

vor der Diskussion zirkuliert und in einer maximal 15minütigen

Präsentation vorgestellt wird).

 

Die Zuordnung zu den einzelnen Sektionen und Tagen wird von den

Veranstaltern vorgenommen, die Wünsche der Teilnehmer werden

selbstverständlich nach Möglichkeit berücksichtigt. Erwartet wird

darüber hinaus die aktive Teilnahme an den Diskussionen der gesamten

Sommerschule.

 

Vorträge und Projektpräsentationen können in deutscher und englischer

Sprache erfolgen. Die Diskussionen werden in der Regel auf Englisch

geführt.

 

Bewerbung

Die Bewerbungen sind mit

- Angaben zur Person und zum wissenschaftlichen Werdegang einschließlich

der evtl. aktuellen Affiliation an eine wissenschaftliche Einrichtung

sowie

- einem Abstrakt des vorgesehenen Beitrages und seines Verhältnisses zur

laufenden Dissertation im Umfang von 300 bis 500 Wörtern

zu richten an:

Universität Leipzig, Graduiertenzentrum Geistes- und

Sozialwissenschaften

Martina Keilbach

Emil-Fuchs-Str. 1

04105 Leipzig

E-Mail: phd@uni-leipzig.de

Anmelde- und Bewerbungsfrist: 20.7.2009

 

Über die Annahme der Papers wird von einer Vorbereitungsgruppe bis

spätestens zum 3.8. entschieden. Maximal werden 30 Papers angenommen.

 

Teilnahmegebühren

Die Teilnehmergebühr beträgt 50 Euro und umfasst die Tagungsmaterialien

inkl. Reader, die Pausenverpflegung während der Sommerschule und die

Teilnahme am Eröffnungsempfang und den kulturellen Veranstaltungen

während der Sommerschule.

 

Auf Wunsch werden preisgünstige Übernachtungsmöglichkeiten in Leipzig

durch das Tagungsbüro vermittelt.

 

Es besteht die Möglichkeit, die erfolgreiche Teilnahme an der

Sommerschule durch das Graduiertenzentrum Geistes- und

Sozialwissenschaften zertifizieren zu lassen.

 

 

Martina Keilbach

Graduiertenzentrum Geistes- und Sozialwissenschaften

+49 341 97 30 286

+49 341 96 05 261

keilbach@uni-leipzig.de

Von:  Martina Keilbach

Publiziert von: Kai Nonnenmacher