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18.05.2010

CfP: Privatheit: Interdisziplinäre Tagung

  • Ort: Passau
  • Beginn: 19.11.10
  • Ende: 20.11.10
  • Disziplinen: Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
  • Sprachen: Sprachenübergreifend
  • Frist: 09.07.10

Das Private und seine Beziehung zum Nicht-Privaten sind kulturelle, epochen-, schicht- und altersgruppenspezifische Variablen. Das Private ist daher ein relationales Phänomen, das einen seiner möglichen Gegenbegriffe bereits voraussetzt und zunächst durch die Abwesenheit be-stimm¬ter Merkmale dieses oppositionellen Phänomens bestimmt ist.

 

Ziel der interdisziplinären Tagung ist es, eine Bestandsaufnahme der unterschiedlichen Formen und Funktionen von ‚Privatheit‘ aus allen relevanten Forschungsperspektiven und Disziplinen (insbesondere auch Rechtswissenschaft und Informatik) vorzunehmen. Denkbar sind dabei unter anderem folgende Schwerpunkte (andere Ansätze sind ausdrücklich auch erwünscht):

 

1. Medien und Privatheit

Forciert durch neue Kommunikationsmedien und Medienformate lassen sich in den letzten Jahren neue Definitio¬nen und Konzeptionen dessen, was als ‚Privatheit‘ betrachtet wird, aus-machen. Zu diesem Schwerpunkt sind neben semiotisch fundierten Beiträgen auch (empirisch orientierte) Beiträge aus Medien- und Kulturwissenschaft sowie Rechtswissenschaft und Informatik denkbar.

 

2. Repräsentationen und Konstruktionen des Privaten

Medien spielen bei der gesellschaftlichen Konstruktion von Wirklichkeit eine zentrale Rolle: Sie vermitteln nicht nur Normen und Werte, sondern auch Lebensmodelle, Kommunikations- und Handlungsmuster. Daher sind Inhalte und Ausprägungen des Privaten als semiotische Repräsentationen analysierbar. Die komplexe Beziehung von Medien (auch im Sinne von Inter-medialität), Publikum und gesellschaftlicher Wirklichkeit bietet für viele Disziplinen und Forschungsperspektiven Anknüpfungspunkte.

 

3. Raumtheoretische Zugänge zu Privatheit

Privatheit ist in doppeltem Sinne ein räumliches Phänomen. Zum einen wird sie mit topo-grafischen Räumen korreliert. Zum anderen ist sie immer auch ein abstrakter Raum. So ist etwa die räumliche Privatsphäre ebenso vor staatlichen Eingriffen geschützt wie Kenntnisse, die durch das Eindringen in diesen Raum erlangt wurden. Von Bedeutung sind hier auch durch Medien geschaffene Umgebungen, virtuelle Räume, deren technische wie rechtliche Gestaltung im Sinne der Wahrung von Privatheit und informationeller Selbstbestimmung eine der wesentlichen Herausforderungen unserer Zeit darstellt.

 

4. Vergleichende Perspektiven auf Privatheit

Konzeptualisierungen von Privatheit können in verschiedener Hinsicht verglichen werden: a) Historisch-semantische Perspektiven auf das Konzept der Privatheit können als Ausgangspunkt für zeitgenössische Betrachtungen dienen. b) Was unter Privatheit verstanden, und wie sie konzipiert wird, ist in hohem Maße eine kulturrelative Variable. c) Schließlich ist das Phänomen der Privatheit Gegenstand unterschiedlicher Theorieangebote.

 

Die Tagung wird vom 19. bis 20. November 2010 an der Universität Passau stattfinden. Sie richtet sich an etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen.

 

Ihr Abstract (inkl. Vortragstitel und kurzen Angaben zur Person) mit einer Länge von bis zu 1 Seite (max. 2.500 Zeichen inkl. Leerzeichen) und einen Kurzlebenslauf mit einschlägigen Publikationen und Vorträgen senden Sie bitte bis zum 09. Juli 2010 per e-mail an Stefan.Halft@uni-passau.de. Eine Rückmeldung erfolgt spätestens bis zum 18. Juli 2010.

 

Die Vorträge sollen eine Länge von 30 Minuten nicht überschreiten.

 

Die Beiträge sollen im Frühjahr 2011 veröffentlicht werden. Die Ausschlussfrist für die Ein-sendung der Manuskripte ist der 31. Januar 2011.

 

Kosten für Reise und Unterkunft können für Referentinnen und Referenten übernommen werden.

 

Für Fragen und Kommentare stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung!

 

Wissenschaftliche Leitung:

Prof. Dr. Hans Krah

Lehrstuhl für neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft

Universität Passau

 

Organisation:

Stefan Halft

Diplom-Kulturwirt Univ.

Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt Privatheit (IFSP)

Stefan.Halft@uni-passau.de

 

Weitere Informationen unter: ifsp.uni-passau.de

Von:  Stefan Halft

Publiziert von: jd