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14.11.2011

CfP: Sektion "Intermedialität im Französischunterricht", Frankoromanistentag 2012

  • Ort: Leipzig
  • Beginn: 19.09.12
  • Ende: 22.09.12
  • Disziplinen: Medien-/Kulturwissenschaft, Didaktik
  • Sprachen: Französisch
  • Frist: 01.01.12

Intermedialität wird meist als Merkmal kultureller, insbesondere künstlerischer Ausdrucksformen verstanden und meint das Überschreiten von Mediengrenzen und die damit verbundene Herstellung von Bezügen zwischen verschiedenen medialen Darstellungsarten. Intermedialität manifestiert sich wiederum in unterschiedlichen Formen (vgl. Rajewsky 2002), und zwar als

• Medienwechsel (z.B. Literaturverfilmung, Hörbuch)

• Medienkombination (z.B. Film, bande dessinée, roman-photo, Literatur + Musik, Literatur + bildende Kunst)

• intermediales Bezugssystem in einem bestimmten ‚Text‘ (z.B. filmisches Schreiben im Roman; Bildgedichte wie etwa in Apollinaires „Calligrammes“)

 

Für den Französischunterricht ist Intermedialität zum einen sicherlich als Lerninhalt von Bedeutung, an dem die Schülerinnen und Schüler ihre Sprach- und Medienkompetenz erweitern, gilt es doch, das mediale Beziehungsgeflecht zu erkennen und zu deuten und darüber auf Französisch kommunizieren zu können.

 

Intermedialität kann aber auch im Sinn eines methodischen Vorgehens verstanden werden. Dieser in der fachdidaktischen Forschung bislang wenig in den Blick genommene Aspekt geht von Wolfgang Hallets Konzept des Fremdsprachenunterrichts als transkulturellem Diskursraum aus, der durch ein „Geflecht von fremdsprachigen Ausgangstexten, didaktischen Instruktionstexten und Lernertexten“ gekennzeichnet ist (Hallet 2010). Diese intermedialen Bezüge aus unterrichtsmethodischer Sicht in Einklang zu bringen, stellt für Lehrerinnen und Lehrer zweifelsohne eine methodische Herausforderung dar.

 

Ausgehend von diesen Ebenen des Intermedialitätsbegriffs ergeben sich u.a. die folgenden Fragen als Denkanstöße für Sektionsbeiträge:

• Welche künstlerischen Produkte aus dem frankophonen Raum kommen für den Einsatz im Unterricht überhaupt in Frage? Gibt es hier neben den etablierten Gattungen (wie z.B. Literaturverfilmung) auch innovative, für die Lerner möglicherweise besonders interessante intermediale Konfiguationen (z.B. performance-Kunst)? Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang die Neuen Medien, bilden sich durch sie neue intermediale Formen heraus?

• Wie können Französischlehrer und -lehrerinnen dazu angeleitet werden, die „Formen und Funktionen der Zusammenführung unterschiedlicher medialer Systeme“ (Rajewsky 2002: 18) zu entdecken? Welche ästhetischen, sprachlichen und medialen Kompetenzen müssen dafür ausgebildet werden?

• Wie können die Schülerinnen und Schüler selbst produktiv tätig werden? Welche intermedial konfigurierten Produkte können sie im Französischunterricht kreieren, welche Kompetenzen werden dafür benötigt?

• Wie lässt sich aus unterrichtsmethodischer Sicht Intermedialität herstellen? Wie müssen das Ausgangsprodukt (bzw. das von den Schülern zu schaffende Zielprodukt), die Aufgabenstellungen und weitere Arbeitsmaterialien beschaffen sein, um stärker als bisher üblich in Wechselwirkung zu treten?

• Wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen eines solchen intermedial orientierten methodischen Vorgehens? Gerät der Französischunterricht damit zu einem Gesamtkunstwerk? Ist das wünschenswert?

 

Interessentinnen und Interessenten, die sich mit einem Vortrag an der Sektion beteiligen wollen, werden gebeten, bis zum 1. Januar 2012 den Titel ihres Beitrags und ein Abstract im Umfang von 150-200 Wörtern an die Sektionsleiterinnen zu senden.

 

Prof. Dr. Eva Leitzke-Ungerer

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Institut für Romanistik

Didaktik der romanischen Sprachen

06099 Halle

E-Mail: eva.leitzke-ungerer@romanistik.uni-halle.de

 

Prof. Dr. Christiane Neveling

Universität Leipzig

Institut für Romanistik

Didaktik der romanischen Sprachen

Beethovenstraße 15

04109 Leipzig

E-Mail: neveling@uni-leipzig.de

 

Von:  Eva Leitzke-Ungerer

Publiziert von: cs