CfP: Unsichtbar. Wissenskulturen als Bildkulturen und ihre Macht der Invisibilisierungen
- Ort: Universität Rostock
- Beginn: 29.06.11
- Ende: 30.06.11
- Disziplinen: Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
- Sprachen: Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Sprachenübergreifend
- Frist: 15.04.11
Prägnanz und Evidenz sind wohl kaum intrinsische Merkmale von Bildern selbst – seien es ästhetisch anspruchsvolle oder wissenschaftlich funktionale, sondern sie werden erzeugt im Gebrauch. Daher kann man nach medialen Verfahren, Techniken und Praktiken fragen, die ‚so etwas wie visuelles Wissen’ konstituieren und sichtbar machen. Längst hat es sich die Bildforschung zur Aufgabe gemacht, den theatralen Charakter solcher Inszenierungen zu beschreiben und ihre soziale Codierung zu entschlüsseln. Damit hat sie westliche Wissenskulturen als das herausgestellt, was sie eben auch sind: Bildkulturen.
Ausgehend von diesem Doppelbefund einer visuellen Verfasstheit unserer Wissensbestände, möchte dieser Workshop einen Schritt weitergehen und nach den Invisibilisierungsstrategien von visuellen Präsentations- und Repräsentationsfor-men fragen. Denn um die Ordnung des Sichtbaren zu gestalten und um die Präg-nanz und Evidenz von Bildern zu inszenieren, müssen die Praktiken zu ihrer Herstellung unsichtbar bleiben, müssen ihre Texturen maskiert und die bedrohliche Materialität des Bildes verschleiert werden: Die ‚Hand im Bild’ wird invisibilisiert. Es gibt einiges am Bild, das sich nicht zeigt – oder nur verwischte Spuren hinterlässt.
Gefragt werden soll gleichermaßen nach systematischen wie historischen Konstellationen, die einen Blick freigeben auf das, was das selektierte Sichtbare hinter sich lässt, was es geradezu ausschließt, an den Rand drängt, übermalt, verzerrt und zur Unsichtbarkeit bestimmt.
Aussagekräftige proposals (Umfang max. 400 Wörter) sind bitte bis zum 15. April 2011 an philipp.stoellger@uni-rostock.de (cc marco.gutjahr@uni-rostock.de) zu senden. Für die Verfasser der ausgewählten Vorschläge werden Reise- und Hotelkosten übernommen. Eine Publikation der ausgewählten Beiträge ist geplant.
Dieser Workshop wird organisiert vom „Institut für Bildtheorie“ der Universität Rostock.
Publiziert von: Christof Schöch