Comics & Politik
- Ort: Freiburg
- Beginn: 27.09.12
- Ende: 30.09.12
- Disziplinen: Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
- Sprachen: Sprachenübergreifend
Daß Comics in vielfältiger Weise mit den Sphären der Politik und des Politischen interagieren, liegt auf der Hand. Als künstlerische Ausdrucksform, als teilweise populäres, alternatives und marginalisiertes Genre und als Bestandteil der neuen Medien verfügen Comics über spezifische politische Dimensionen, die nicht vollständig in den Begriffen aufgehen, die für die Beschreibung von Politik in anderen Künsten vorbereitet sind. Trotz zahlreicher einzelner Studien ist jedoch die besondere Rolle dieser Kunstform als Archiv, Agent, Spielfeld und Konstituente politischer Prozesse bislang kaum unter einer gemeinsamen Perspektive untersucht worden.
Die siebte Jahrestagung der Gesellschaft für Comicforschung führt daher Beiträge aus unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen Disziplinen und Fragestellungen zu den verschiedensten Formen von Konstellationen aus Comics und Politik zusammen. Sie schließt dabei an gegenwärtige Überlegungen zu einer ethischen Wende der Kulturwissenschaften ebenso an wie an aktuelle Ergebnisse und Fragen der Bildwissenschaft.
Alle Teilnehmer mit Interesse an Comics, Politik in Comics oder Comicforschung sind herzlich willkommen; die Teilnahme ist kostenlos. Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie auf der Tagungsseite.
Programm
Donnerstag, 27. September
12.15 Begrüßung / Welcome
Offenes Werkstattforum: Aktuelle Projekte zur Comicforschung
Open Workshop: Current Projects in Comics Studies
12.30 Linda-Rabea Heyden: Goethes Faust als Comic
13.15 Daniela Kaufmann: Tierische Tatsachen II. Art Spiegelmans MAUS und die Entwicklungslinien des autobiografischen Tiercomics
14.00 Pause / Break
14.15 Kathrin Klohs: “We’ll corner the extra nerd market!” Wissenschaft im Comic als Gegenstand einer Wissenschaft vom Comic
15.00 Katharina Küstner: Identitätsaushandlungen bei jugendlichen Mangazeichner/innen
15.45 Pause / Break
16.00 Elena Potapenko: Der visuell-verbale Code der italienischen Fumetti Neri: Entwicklung eines Markup-Schemas und linguistische Analyse
16.45 Barbara Uhlig: Experimentelle Wege in die Abstraktion – die Erweiterung der Comic-Sprache im Werk von Lorenzo Mattotti
17.30 Pause / Break
17.45 Christophe Dony: The Double Awareness of Vertigo Comics or Reassessing the Mainstream vs. Independent/Alternative Dichotomy
18.30 Pause (Abendessen) / Break (Dinner)
Künstlergespräche: Politische Themen in Comics
20.15 Uli Knorr: Das Comic-Kunst_Projekt Herzlicher Gruß. Eine Familiengeschichte während des Erstens Weltkriegs.
21.00 Peter Brandt: Warum gibt es Hanisauland?
Freitag, 28. September
9.15 Eröffnung / Commencement
Political Aesthetics
9.45 Ian Hague (Chichester): Eye Like Comics: Ocularcentrism and the Ideal Perspective in Comics Studies
10.30 Jelena Stojanovic (Paris): New Forms of Action against Politics and Art
11.15 Pause / Break
Images from the Second World War
11.30 Kees Ribbens (Amsterdam): Absence of politics? Representing WWII in European comics
12.15 Florian Hessel (Bochum): Comics in Field Manuals of the US Army: Milton Caniffs „How to spot a Jap“ (1943)
13.00 Mittagspause / Lunch
Between Propaganda and Entertainment: Nordic Comics in the 1930s-1960s (NNCORE)
15.00 Louise C. Larsen: The Flight of the Forehead in the Third Reich: Cartoon Art in Between Germany and Denmark during the 1930s
15.45 Michael Scholz (Gotland): Entertainment or Propaganda: Comic Strips in Sweden during World War II
16.30 Pause / Break
16.45 Ralf Kauranen (Turku): Guidelines for consumption and good citizenship in exceptional times: Home front propaganda comics during WWII in Finland
17.30 Rikke Platz Cortsen & Anne Magnussen (Copenhagen): Good Friends and Political Critique: Representations of the Cold War in Danish Comics and Cartoon Art in the 1950s and 1960s
18.15 Pause (Abendessen) / Break (Dinner)
KEYNOTE
20.15 Anne Magnussen (Copenhagen): Spanish Comics and Politics
Samstag, 29. September
Zur politischen Ästhetik der Comics
9.00 Ole Frahm (Hamburg/Berlin): Die Geste des Comics
9.45 Pause / Break
10.00 Martin Wambsganß (Tübingen): Bilder der Gewalt – „blutige“ Comics als Beitrag zur Unterscheidung zwischen primärer Wirklichkeit und medialem Schirm
10.45 Juliane Blank (Saarbrücken): Das Grinsen der Occupy-Bewegung. Die Guy-Fawkes-Maske als Symbol politischen Protests seit dem Comic V for Vendetta.
11.30 Mittagspause / Lunch
Politische Gewalt
13.30 Marc Blancher (Clermont-Ferrand/Regensburg): Der engagierte Comic in Marokko oder der ästhetische Bericht über die Unterdrückung in den 70er Jahren
14.15 Pause / Break
14.30 Susanne Schütz (Halle): Politische Gewalt im peruanischen Comic. Kollektives Gedächtnis und ästhetische Repräsentationen des bewaffneten Konflikts (1980‐1992)
15.15 Catherine Michel (Berlin): Die Palästinenser sind schuld! – Nein, die Israelis, das seht Ihr doch! Überzeugungsstrategien in Nahostkonflikt-Comics
16.00 Pause / Break
Imagologien: Bilder von Gruppen und Gesellschaften
16.30 Matthias Harbeck (Berlin): Das „neue“ Deutschland im amerikanischen Comic
17.15 Martin Frenzel (Darmstadt): Von Hergé bis Baru: Gesellschaftsbilder und Politik im frankobelgischen Autorencomic
18.00 Manuela Grünangerl (Salzburg): Politische und gesellschaftliche Wandlungsprozesse in der portugiesischen Comicproduktion der 1970er Jahre
18.45 Pause (Abendessen) / Break (Dinner)
KEYNOTE
20.30 Simon Schwartz: Objektive und subjektive Wahrnehmung von Geschichte in drüben! und Packeis
Sonntag, 30. September
Propaganda…
9.00 Kalina Kupczynska (Lodz): Pathos rules – über propagandistische Aspekte der Solidarnosc-Comics
9.45 Giovanni Remonato (Verona): Comics als Propaganda: der Kamerad Corto Maltese
10.30 Pause /Break
10.45 Ralf Palandt (München): Le Rat Noir – Rechtsextreme Comics aus Frankreich
11.30 Micha Johann Gerstenberg (Berlin): The Justice Society of America Pursues Victory for America and Democracy – der amerikanische Superhelden-Comic als Propagandamedium im Spannungsfeld von Kritik, ökonomischer Kalkulation und amerikanischer Außen- und Propagandapolitik 1940-45
12.15 Mittagspause / Lunch
…Kritik und Satire
14.00 Kristin Eckstein (Tübingen) und Felix Giesa (Köln): Strategien der visuell-narrativen Kritik am repressiven Schulsystem Japans
14.45 Hartmut Nonnenmacher (Freiburg): El Jueves – eine Comic- und Satirezeitschrift aus Barcelona
15.30 Pause / Break
Politische Comic-Lektüren
15.45 Johannes von Müller (Basel): Von Honoré Daumier zu Carl Barks: Karikaturistische Potenziale des Comics
16.15 Dietrich Grünewald (Koblenz): Macht der Bilder. Die politisch-poetische Parabel Im Land der verlorenen Erinnerung (Stéphane Poulin, 2011) im Spannungsfeld von Bild- und Textaussage
17.00 Pause / Break
17. 15 Hans-Joachim Backe (Bochum): Politrickery: Brian K. Vaughans zwiespältige Polit-Comics
18.00 Christian Knöppler (Mainz): The Paranoid Style in Warren Ellis’s Comic Book Politics
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Kontakt | Contact
Dr. Stephan Packard
Juniorprofessor für Medienkulturwissenschaft
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Werthmannstraße 16
79098 Freiburg
Tel. +49-761-203-97842
stephan.packard@medienkultur.uni-freiburg.de
Publiziert von: RZ