Die Drei Kulturen und spanische Identität(en)
- Ort: München
- Beginn: 08.02.10
- Disziplinen: Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
- Sprachen: Spanisch
Im Zeitalter pluralistischer Identitätsentwürfe erlangt die Erinnerung an die „multikulturelle“ Geschichte Spaniens dringliche Aktualität. Im Rückgriff auf die ferne Vergangenheit von al-Andalus, jenem mittelalterlichen Herrschaftsgebiet, in dem Christen, Muslime und Juden in spannungsreichem Verhältnis miteinander lebten, werden die Grundfragen der nationalen Identität sowie der politischen und gesellschaftlichen Verfasstheit neu verhandelt. International renommierte Wissenschaftler diskutieren zusammen mit Nachwuchswissen-schaftlern des LMU-Exzellenzprojektes „Christen, Mauren, Juden“ über den Platz muslimischer und jüdischer Identitätszeichen in literarischen, politischen und gesell-schaftlichen Selbstentwürfen Spaniens.
Programm:
14.00 - 14.30
Begrüßung und Einführung:
Prof. Martin Baumeister / Prof. Michael Brenner / Prof. Bernhard Teuber
14.30 - 15.30:
1. Sektion: Nationale Identitätspolitik in Spanien nach 1975
Moderation: Prof. Martin Baumeister
Vortrag:
Prof. Dr. Xosé Manuel Núñez Seixas
Professor für Zeitgeschichte an der Universität von Santiago de Compostela
Spanischer Nationalismus und Geschichtspolitik am Anfang des 21. Jahrhunderts: Neue oder alte Diskurse?
Korreferat:
Britta Voß
Der Mythos der "Drei Kulturen" und nationale Identitätspolitik in Spanien seit der Transición
15.30 - 16.00 Kaffeepause
16.00 - 17.00:
2. Sektion: Die „Drei Kulturen” im Spiegel der spanischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts
Moderation: Prof. Bernhard Teuber
Vortrag:
Prof. Dr. Norbert Rehrmann
Professor für Spanische Landeswissenschaft an der TU Dresden
Die Wiederentdeckung der „Drei Kulturen” in der spanischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts
Korreferat:
Fabian Sevilla
Die „Drei Kulturen” in der jüngeren spanischen Literatur
17.00 - 18.00:
3. Sektion: „Ethnizität“ und Religion – der Casticismo als Interpretament spanischer Identität?
Moderation: Prof. Michael Brenner
Vortrag:
Prof. Dr. Christiane Stallaert
Professorin an der Faculty of Social Sciences in Leuven
Etnicidad y religión ¿clave de intepretación de la identitdad española
Korreferat:
Anna Menny
Die spanisch-jüdischen Beziehungen und das Erbe von Sefarad, 1959 -1992
ab 20.00:
Abendvortrag und Podiumsdiskussion im Instituto Cervantes
Moderation: Prof. Michael Brenner
Vortrag:
Jacobo Israel Garzón
Präsident der Federación de las Comunidades Judías de España (FCJE)
El retorno de Sefarad - Jüdisches Leben in Spanien heute
Anschließend Podiumsdiskussion:
Dr. h.c. Charlotte Knobloch
Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland und Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
und
Jacobo Israel Garzón
„Die Geschichte des restlichen Europas lässt sich ohne Berücksichtigung der Juden verstehen, die von Spanien nicht“, stellte der spanische Philologe Américo Castro in den 1950er Jahren fest und provozierte damit eine Debatte über die spanische Identität und ihre jüdischen Wurzeln, die mit dem Vertreibungsedikt von 1492 künstlich gekappt wurden. Über 500 Jahre später sucht die jüdische Gemeinde nach ihrem Platz in der spanischen Gesellschaft und nach einer gemeinsamen Sprache der Erinnerung an das mittelalterliche Sefarad. Der Präsident des Dachverbandes der Jüdischen Gemeinden Spaniens, Jacobo Israel Garzón erläutert die aktuellen Herausforderungen jüdischen Lebens in Spanien.
Veranstaltungsorte
Workshop:
Bibliothek des Instituts für Romanische Philologie der LMU München, Ludwigstr. 25, 80539 München.
Anmeldung für die Sektionen bitte bis zum 15.01.2010 an britta.voss@lmu.de
Abendveranstaltung:
Instituto Cervantes München, Alfons-Goppel-Straße 7, 80539 München
Publiziert von: Kai Nonnenmacher