Fristverlängerung bis 31.01.2012: CfP: Sektion 13: 'Medientextsorten und neue Kommunikationsformen des Französischen. Kontrastive und translationswissenschaftliche Perspektiven', Frankoromanistentag 2012
- Ort: Leipzig
- Beginn: 19.09.12
- Ende: 22.09.12
- Disziplinen: Sprachwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
- Sprachen: Französisch
- Frist: 31.01.12
Die Sektion soll sich unter sprachwissenschaftlicher Perspektive einerseits und mit translationswissenschaftlichem Fokus andererseits mit theoretischen und anwendungsorientierten Fragestellungen zu neuen Kommunikationsformen und Medientextsorten des Französischen (ggf. kontrastiv zum Deutschen) befassen.
Für den Bereich neuer Kommunikationsformen ist für das Französische ein sowohl theoretisch-methodischer als auch empirischer Forschungsbedarf zu konstatieren. Trotz der ständig steigenden Nutzungshäufigkeit von Kommunikationsformen wie z.B. E-Mail, Chat, SMS oder dem Instant Messaging fehlen sprachwissenschaftliche Systematisierungen, die es erlauben, die unterschiedlichen Kommunikationsformen voneinander abzugrenzen bzw. eine Binnendifferenzierung vorzunehmen. Eine weitere Forschungslücke betrifft die Tatsache, dass der Großteil der bislang durchgeführten Studien zu sprachlichen Besonderheiten neuer Kommunikationsformen nicht auf größeren Datensammlungen basiert. Zudem sind sprach- und kulturkontrastiv angelegte Studien für das Französische weitgehend ein Desiderat.
Translationswissenschaftlicher Forschungsbedarf ergibt sich aufgrund der medial-kommunikativen Vernetzung und damit Entgrenzung von Medientextsorten und neuen Kommunikationsformen. So sind bislang Translationstechnologien wie z.B. das google-Übersetzungstool, mit dem jede beliebige Webseite automatisch übersetzt werden kann, wissenschaftlich noch wenig erforscht. Ebenso fehlt es an methodologisch-systematischen Untersuchungen zu Übersetzungen in Medientextsorten wie bspw. Nachrichten- oder Dokumentarsendungen. Im Hinblick auf den weltweiten Zugang zu ausländischen und fremdsprachigen Nachrichtenformaten per TV und Internet und die Internationalität der Nachrichtenberichterstattung (z.B. euronews) ist die Notwendigkeit einer kontrastiven und übersetzungwissenschaftlichen Beschäftigung mit nicht-fiktionalen audiovisuellen Medientextsorten nicht von der Hand zu weisen. Dies bedeutet, dass die zunehmende Internationalisierung von Medientextsorten und deren cross-mediale Verbreitung auch eine Beschäftigung mit translationsrelevanten Aspekten des Journalismus erforderlich macht.
Noch nicht hinreichend erforscht ist zudem das Phänomen der Medienkonvergenz. Inwieweit werden Ereignisse mit Hilfe neuer Kommunikationsformen wie z.B. Twitter oder SMS medial verbreitet? Werden durch das Herausbilden neuer Kommunikationsformen bestehende verdrängt, modifiziert oder ergänzt?
Die folgenden Fragestellungen sollen als Anregung für die Sektionsarbeit dienen, wobei die Vorschläge keinesfalls als exhaustiv anzusehen sind:
• Theoretische Überlegungen zur Konstituierung eines Klassifikationsschemas neuer Kommunikationsformen: Inwieweit lassen sich die per se polyfunktionalen Kommunikationsformen wie z.B. vom Mobiltelefon versandte Kurznachrichten weiter differenzieren (z.B. in private und geschäftliche SMS)?
• Vorstellen von Datensammlungen und methodische Reflexionen zur maschinellen Verarbeitung großer Korpora des Französischen und Deutschen
• Empirische Einzelstudien zu einzelnen Kommunikationsformen des Französischen und Deutschen (z.B. E-Mail, SMS, MMS, Twitter, Chat, Instant Messaging, Foren oder Blogs)
• Reflexionen zum Phänomen der Medienkonvergenz: Inwieweit unterscheiden sich Diskurse in Abhängigkeit von ihrer medialen Realisierung in bestimmten Kommunikationsformen voneinander (z.B. die Firmenpräsentation im Katalog vom Auftritt im Internet; die Publikation wissenschaftlicher Ergebnisse in Printform von der elektronischen Veröffentlichung)?
• Sprach- und kulturkontrastive Ansätze: Worin liegt die Spezifik des Sprachgebrauchs des Französischen gegenüber dem Deutschen? Anhand welcher kontrastiv-textologischer Befunde lassen sich Aussagen zur Kulturgeprägtheit von Medientextsorten und neuen Kommunikationsformen festmachen?
• Mehrsprachigkeit und Sprachkontakt in Blogs und Bewertungsportalen
• Translationstechnologien in den neuen Medien
• Zum translatorischen Umgang mit fremdsprachigen Elementen in deutschen und französischen Medien, bspw. Zitate, Interviews etc.
Bitte reichen Sie Ihr Abstract (ca. 300 Wörter) bis 31.01.2012 bei Prof. Dr. Nadine Rentel (rentel@hotmail.com) und Dr. Ramona Schröpf (ramona.schroepf@romanistik.rwth-aachen.de) ein.
Publiziert von: RZ