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02.05.2012

Kata/strophe. Ereignis, Figur und Wissensstruktur

  • Ort: Potsdam
  • Beginn: 24.05.12
  • Ende: 25.05.12
  • Disziplinen: Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft, Weitere Teilbereiche
  • Sprachen: Französisch, Italienisch, Spanisch, Sprachenübergreifend

Angesichts der sich überstürzenden Abfolge von Kriegen, Genoziden, Bränden, Schiffs- und Eisenbahnunglücken, Flugzeugabstürzen, Atomunfällen und sogenannten „Naturkatastrophen“ aller Art, die das 20. Jahrhundert in bislang unübertroffener Weise gezeichnet hat, erscheint unsere Gegenwart als eine „einzige Katastrophe“. Die Katastrophe als Wende, Bruch und Ende tendiert dabei dazu, sich zu verstetigen. Als „Kippfigur“, in der Bruch und Kontinuität zusammenfallen, erscheint sie als auswegloser Weg, und zugleich als Moment, der im Leben und Zusammenleben in, nach und auch schon in Hinblick auf Katastrophen die Suche nach Auswegen und Umwegen antreibt. Wer sich philologisch und philosophisch auf solche Umwege begibt, wird nicht umhin können, dem Riss, der durch die Katastrophe selbst geht, zu begegnen und den Strophen, die dabei freigesetzt werden, zu folgen.

 

Konzept: Prof. Ottmar Ette und Dr. Dr. Judith Kasper

Institut für Romanistik

Universität Potsdam

 

Tagungsort:

Campus am Neuen Palais, Potsdam

 

Programm:

 

Donnerstag, 24. Mai

(„Professorenmensa“, Haus 8, Raum 75)

 

14 h s.t.

Judith Kasper (Potsdam): Begrüßung und Einführung: Zu einer Philologie der Kata/strophe

 

I . Konversionen und Torsionen

 

14 h 30 – 15 h 15

Gianluca Solla (Verona): Paulus oder von der Effizienz im Umgang mit der Katastrophe

 

15 h 15 – 16 h

Mona Körte (Berlin): ‚Das so verkehrte Menschenangesicht’. Figuren der Wende in Dantes ‚Divina Commedia’

 

Kaffeepause

 

16h 30 – 17h 15

Cornelia Wild (München): Konversion und Katastrophe

 

17h 15 – 17 h 45

Franco Sepe (Potsdam): Frammenti dal vivere sottile

 

17 h 45 – 18h 30

Ottmar Ette (Potsdam): Angst und Katastrophe/Angst vor Katastrophe. Zur Ökonomie der Angst im Angesicht des Todes

 

 

Freitag, 25. Mai 2012 (Foyerräume im Haus 8)

 

II. Umwege, Wenden in Literatur, Psychoanalyse, Theater und Philosophie

 

9 h 30 - 10h 15

Wolfgang Asholt (Osnabrück): Une écriture du désastre? Katastrophenszenarien im Werk von Georges-Arthur Goldschmidt

 

10 h 15 – 11 h

Marcus Coelen (München): Kat’apostrophen. Epikurismus und poetischer Materialismus in der Psychoanalyse

 

Kaffeepause

 

11h 30 – 12 h 15

Nikolaus Müller-Schöll (Frankfurt a. M.): Katastrophe des Spiels. Laurent Chétouanes posttraumatische Inszenierung von Kleists ‚Das Erdbeben zu Chili’

 

12 h 15 – 13h Vittoria Borsò (Düsseldorf): Literarische Umwege der Katastrophe. Produktion von Vitalität aus der Asche der Gewalt

 

III. Topographien der Katastrophe

 

14 h 30 – 15 h 15

Gesine Müller (Potsdam): A. de Lamartine, V. Hugo und J. Levilloux: „Haiti als Katastrophe“ oder „Das Schweigen über Haiti“?

 

15 h 15 – 16 h

Silke Segler-Messner (Hamburg): Kontaminationen: Vergangenheit als Heimsuchung

 

Kaffeepause

 

16h 30 – 17 h 15

Katja Schubert (Paris): Katastrophengebiet – Narrative aus Israel und Palästina

 

17 h 15 – 18 h

Björn Quiring (Berlin): „At the Time of the Catastrophe, Important Legal Debates Were in Progress“ – Recht, Ökonomie und Katastrophe in Joyces ‚Ulysses’

 

Von:  Judith Kasper

Publiziert von: cs