Kata/strophe. Ereignis, Figur und Wissensstruktur
- Ort: Potsdam
- Beginn: 24.05.12
- Ende: 25.05.12
- Disziplinen: Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft, Weitere Teilbereiche
- Sprachen: Französisch, Italienisch, Spanisch, Sprachenübergreifend
Angesichts der sich überstürzenden Abfolge von Kriegen, Genoziden, Bränden, Schiffs- und Eisenbahnunglücken, Flugzeugabstürzen, Atomunfällen und sogenannten „Naturkatastrophen“ aller Art, die das 20. Jahrhundert in bislang unübertroffener Weise gezeichnet hat, erscheint unsere Gegenwart als eine „einzige Katastrophe“. Die Katastrophe als Wende, Bruch und Ende tendiert dabei dazu, sich zu verstetigen. Als „Kippfigur“, in der Bruch und Kontinuität zusammenfallen, erscheint sie als auswegloser Weg, und zugleich als Moment, der im Leben und Zusammenleben in, nach und auch schon in Hinblick auf Katastrophen die Suche nach Auswegen und Umwegen antreibt. Wer sich philologisch und philosophisch auf solche Umwege begibt, wird nicht umhin können, dem Riss, der durch die Katastrophe selbst geht, zu begegnen und den Strophen, die dabei freigesetzt werden, zu folgen.
Konzept: Prof. Ottmar Ette und Dr. Dr. Judith Kasper
Institut für Romanistik
Universität Potsdam
Tagungsort:
Campus am Neuen Palais, Potsdam
Programm:
Donnerstag, 24. Mai
(„Professorenmensa“, Haus 8, Raum 75)
14 h s.t.
Judith Kasper (Potsdam): Begrüßung und Einführung: Zu einer Philologie der Kata/strophe
I . Konversionen und Torsionen
14 h 30 – 15 h 15
Gianluca Solla (Verona): Paulus oder von der Effizienz im Umgang mit der Katastrophe
15 h 15 – 16 h
Mona Körte (Berlin): ‚Das so verkehrte Menschenangesicht’. Figuren der Wende in Dantes ‚Divina Commedia’
Kaffeepause
16h 30 – 17h 15
Cornelia Wild (München): Konversion und Katastrophe
17h 15 – 17 h 45
Franco Sepe (Potsdam): Frammenti dal vivere sottile
17 h 45 – 18h 30
Ottmar Ette (Potsdam): Angst und Katastrophe/Angst vor Katastrophe. Zur Ökonomie der Angst im Angesicht des Todes
Freitag, 25. Mai 2012 (Foyerräume im Haus 8)
II. Umwege, Wenden in Literatur, Psychoanalyse, Theater und Philosophie
9 h 30 - 10h 15
Wolfgang Asholt (Osnabrück): Une écriture du désastre? Katastrophenszenarien im Werk von Georges-Arthur Goldschmidt
10 h 15 – 11 h
Marcus Coelen (München): Kat’apostrophen. Epikurismus und poetischer Materialismus in der Psychoanalyse
Kaffeepause
11h 30 – 12 h 15
Nikolaus Müller-Schöll (Frankfurt a. M.): Katastrophe des Spiels. Laurent Chétouanes posttraumatische Inszenierung von Kleists ‚Das Erdbeben zu Chili’
12 h 15 – 13h Vittoria Borsò (Düsseldorf): Literarische Umwege der Katastrophe. Produktion von Vitalität aus der Asche der Gewalt
III. Topographien der Katastrophe
14 h 30 – 15 h 15
Gesine Müller (Potsdam): A. de Lamartine, V. Hugo und J. Levilloux: „Haiti als Katastrophe“ oder „Das Schweigen über Haiti“?
15 h 15 – 16 h
Silke Segler-Messner (Hamburg): Kontaminationen: Vergangenheit als Heimsuchung
Kaffeepause
16h 30 – 17 h 15
Katja Schubert (Paris): Katastrophengebiet – Narrative aus Israel und Palästina
17 h 15 – 18 h
Björn Quiring (Berlin): „At the Time of the Catastrophe, Important Legal Debates Were in Progress“ – Recht, Ökonomie und Katastrophe in Joyces ‚Ulysses’
Publiziert von: cs