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14.09.2011

Literatur und Exil. Neue Perspektiven

  • Ort: Goethe-Universität Frankfurt
  • Beginn: 04.10.11
  • Ende: 07.10.11
  • Disziplinen: Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft, Weitere Teilbereiche
  • Sprachen: Sprachenübergreifend

Literatur und Exil. Neue Perspektiven

Internationale Tagung an der Goethe-Universität Frankfurt/Main in Kooperation mit der Universität Hamburg

(4.-7.10.2011)

 

Leitung:

Prof. Dr. Susanne Komfort-Hein (Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik)

Prof. Dr. Doerte Bischoff (Universität Hamburg, Institut für Germanistik II/Walter-A.-Berendsohn-Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur)

 

Die Tagung soll der Exilforschung, die sich zumal im germanistischen Kontext bislang weitgehend auf das Exil aus Nazideutschland 1933-45 beschränkt hat, richtungsweisende neue Impulse geben, indem sie die zeitliche und räumliche Ausweitung von Exil-Phänomenen sowie eine kulturwissenschaftliche Reflexion der Verhältnisse zur Diskussion stellt, in die Literatur und Exil im 20. und 21. Jahrhundert treten. Fordern aktuelle gesellschaftliche Tendenzen wie (Massen-)Migration und Globalisierung dazu heraus, Konzepte wie Nation, Gemeinschaft, Übersetzung, kulturellen Raum oder Leben/Schreiben (Autobiografie) auf neue Weise zu denken, so stellt sich die Frage, inwiefern diese Tendenzen in ›klassischen‹ Exiltexten, welche Entortungserfahrungen angesichts problematisch gewordener nationaler Identifizierungen reflektieren, bereits angelegt sind.

Im Fokus stehen damit implizite und explizite Korrespondenzen zwischen Texten, die ausdrücklich das Exil 1933-45 bezeugen, einerseits und neueren Texten, in denen Exil und Transkulturalität in engem Bezug aufeinander verhandelt werden, andererseits. Dabei gilt es, Beschreibungsweisen zu finden, die Parallelen verschiedener Exilerzählungen nachzeichnen und theoretisch reflektieren, ohne dabei die historische, politische und biografische Singularität der je spezifischen Exilerfahrungen zu leugnen.

 

 

Tagungsprogramm:

 

Dienstag, 4. Oktober 2011

 

Öffentliche Abendveranstaltung im Jüdischen Museum, Untermainkai 14-15, 60311 Frankfurt/Main

 

19.15: Begrüßung

 

19.30: Eröffnungsvortrag: Elisabeth BRONFEN (Zürich): Die Kunst des Exils

 

20.30: Lesung: Doron RABINOVICI (Wien): Andernorts

 

 

Mittwoch, 5. Oktober 2011

 

Tagungsort: Goethe-Universität (Campus Westend), IG-Farben Haus, Eisenhower Raum (IG 1.314)

Grüneburgplatz 1, 60629 Frankfurt/Main

 

09.00 Begrüßung / Einführung

Doerte BISCHOFF (Hamburg)/Susanne KOMFORT-HEIN (Frankfurt)

 

I. Exil – (Trans)Migration – Hybridität

 

Moderation: Doerte Bischoff (Hamburg)

 

9.45-10.30 Claus-Dieter KROHN (Lüneburg):

Die Herausforderungen der Exilliteraturforschung durch die Akkulturations- und Hybridtheorie

10.30-11.15 Sabina BECKER (Freiburg i.Br.):

Transnational, interkulturell und interdisziplinär. Das Akkulturationsparadigma der Exilforschung. Bilanz und Ausblick

 

Kaffeepause

 

11.30.-12.15 Stephan BRAESE (Aachen): „It don’t mean a thing“ – Der Aufprall des deutschen Exils auf den US-amerikanischen Jazz

 

Mittagspause

 

14.15-15.00 Wolfgang BENZ (Berlin): Wann endet das Exil? Migration und Akkulturation - Überlegungen in vergleichender Perspektive

 

II. Räume und Grenzen

 

Moderation: Claudia Röser (Hamburg)

 

15.00-15.45 Cornelia BLASBERG (Münster): „Europa“. Zur Codierung eines Kulturraums in wissenschaftlichen und literarischen Schriften des Exils

 

Kaffeepause

 

16.00-16.45 Bernhard GREINER (Tübingen): San Francisco im Osten und Ramses im Westen: Deterritorialisierung exilischer Existenz in Kafkas „Verschollenem“

 

16.45-17.30 Alfrun KLIEMS (Leipzig): Transterritorial – Translingual – Translokal. Ostmitteleuropäische Schriftsteller zwischen national verstandenem Exil und transkulturellen Poetiken

 

Kaffeepause

 

Moderation: Jesko Bender (Frankfurt)

 

17.45-18.30 Michael HOFMANN (Paderborn): Zwischen Eurozentrismus und Hybridität: "Südamerika" bei Anna Seghers, Erich Arendt und Paul Zech

 

 

18.30 Abendvortrag: Ottmar ETTE (Potsdam): Migration und Konvivenz

 

 

Donnerstag, 6. Oktober 2011

 

III. Gemeinschaft(en) und/im Exil

 

Moderation: Juliane Prade (Frankfurt)

 

09.30-10.15 Vivian LISKA (Antwerpen): Exil und Exemplarität. Jüdische Wurzellosigkeit als Denkfigur

 

10.15-11.00 Ruth MAYER (Hannover): Exil, Internierung, Insularität. Zur frühen chinesisch-amerikanischen Literatur als diasporischer Selbstverortung

 

Kaffeepause

 

11.15-12.00 Bettina BANNASCH (Augsburg): Herrenloses Heimweh. Heimat und Exil in der Prosa Herta Müllers

 

Mittagspause

 

14.00-14.45 Patrick FARGES (Paris): Exilerfahrung und Refiguration von Männlichkeitskonzepten: eine neue Perspektive auf das „Israel-Korpus“

 

IV. Erinnerung und Exil

 

Moderation: Susanne Komfort-Hein (Frankfurt)

 

14.45-15.30 Andrea REITER (Southampton): Tradierung und Neukonzeption des Exils im Selbstverständnis und in der Literatur der Post-Shoah Generation in Österreich

 

Kaffeepause

 

15.45-16.30 Barbara THUMS (Tübingen): Zumutungen, Ent-Ortungen, Grenzen: Ilse Aichingers Poetik des Exils

 

16.30-17.15 Liliane WEISSBERG (Philadelphia): Freuds Exil

 

Kaffeepause

17.30-18.15 Gianluca SOLLA (Verona): Es bleibt die Fremdsprache: Josephus in Rom

 

Freitag, 7. Oktober 2011

 

Moderation: Sebastian Schirrmeister (Hamburg)

 

 

09.00-09.45 ZHUANG Wei (Hangzhou/Frankfurt/M.): Erinnerungskulturen des jüdischen Exils in Shanghai

 

V. Übersetzung und Exil

 

09.45-10.30 Mona KÖRTE (Berlin): Mehrsprachigkeit als ‚verdoppelte Seinserfahrung’. Sprachenwechsel als poetische Autonomieerfahrung im Exil am Beispiel Georges Arthur Goldschmidts

 

Kaffeepause

 

10.45-11.30 Robert KRAUSE (Freiburg i.Br.): Kulturelles Übersetzen als Medium der Akkulturation

 

11.30-12.00 Doerte BISCHOFF (Hamburg) und Susanne KOMFORT-HEIN (Frankfurt): Ergebnisse und Ausblick

 

12.00 Schlussdiskussion

 

Die internationale Tagung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann-Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main e.V. gefördert.

 

Mit Unterstützung des Jüdischen Museums (Frankfurt/Main), des Fritz Bauer Instituts (Frankfurt/Main) und der P. Walter Jacob-Stiftung (Hamburg).

 

 

Tagungsbüro: Anne-Marie Bernhard M.A.

Bernhard@lingua.uni-frankfurt.de

 

 

Organisatorinnen:

 

Prof. Dr. Susanne Komfort-Hein

Goethe-Universität Frankfurt/Main

Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik,

Grüneburgplatz 1

D-60629 Frankfurt/Main

komfort-hein@lingua.uni-frankfurt.de

 

Prof. Dr. Doerte Bischoff

(Leiterin der Walter-A.-Berendsohn-Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur)

Universität Hamburg

Institut für Germanistik II

Von-Melle-Park 6

D-20146 Hamburg

doerte.bischoff@uni-hamburg.de

 

 

Von:  Anne-Marie Bernhard

Publiziert von: Barbara Ventarola