Postdoc "Urbane Gewalträume", Centre Marc Bloch - Deutsch-französisches Forschungszentrum für Sozialwissenschaften (100 %)
- Ort: Berlin
- Arbeitszeit: Vollzeit
- Beginn: 01.11.12
- Befristung: 31.10.17
- Bezahlung/Besoldungsklasse: E 13 TV-L
- Disziplinen: Medien-/Kulturwissenschaft
- Sprachen: Französisch, Sprachenübergreifend
- Frist: 20.08.12
Am Centre Marc Bloch Berlin ist zum 1. November 2012 für den Zeitraum von fünf Jahren die Stelle
einer/eines wissenschaftlichen Mitarbeiterin/Mitarbeiters (Postdoc)
im BMBF-geförderten sozialwissenschaftlichen Projekt „Herausforderung urbane Gewalträume“ zu besetzen.
Das international und interdisziplinär angelegte Projekt befasst sich mit der Problematisierung und Historisierung urbaner Gewalt, etwa in Form von sozialem Protest, Kriminalität oder Terrorismus. Im Zentrum steht das Konzept des „urbanen Gewaltraums“, das für empirische Studien nutzbar gemacht werden soll. Schwerpunkte des Projekts sind (1) die Konstruktion und Dekonstruktion von „urbanen Gewalträumen“ in Vergangenheit und Gegenwart, (2) das Verhältnis von Gewalt und Stadtraum, (3) die vergleichende Analyse der urbanen Gewaltpraktiken in Europa und ihre Interdependenzen, (4) die Überführung von städtischer Gewaltrealität in Wissenskategorien einerseits und in öffentliche Sicherheitspolitiken andererseits sowie deren Zirkulation im europäischen Raum, (5) der Zusammenhang von urbaner Gewalt und Migration sowie (6) die Wechselwirkung von „Gewalträumen“ und Geschlechterordnungen.
Das Projekt ist Teil des übergreifenden Forschungsverbundes „Saisir l’Europe – Europa als Herausforderung“. Dieser vernetzt sieben Institutionen in Deutschland und Frankreich: das Centre Marc Bloch und die Humboldt-Universität zu Berlin, die Goethe-Universität Frankfurt und das Institut français d’histoire en Allemagne in Frankfurt sowie das Centre interdisciplinaire d’études et de recherches sur l’Allemagne (CIERA), das Deutsche Historische Institut in Paris und die Fondation Maison des sciences de l’Homme. Vor dem Hintergrund anhaltender ökonomischer und politischer Krisen soll in einer Zusammenarbeit, die gleichermaßen staatliche und disziplinäre Grenzen überschreitet, Europa neu und anders gedacht werden: nicht als etwas Gegebenes, sondern als Herausforderung für die Politik und für die Gesellschaft, aber auch für die Sozial- und Geisteswissenschaften. Im Verbund forschen zwei weitere Teilprojekte zur „Herausforderung Sozialstaat“ und zur „Herausforderung Nachhaltigkeit“.
Tätigkeiten:
Der Verbund hat sich die Förderung exzellenter Nachwuchswissenschaftler/innen in den Geistes- und Sozialwissenschaften durch die Ermöglichung früher selbständiger Forschung im Projektkontext zum Ziel gesetzt. Der Postdoktorand/die Postdoktorandin soll daher nicht nur ein eigenes Forschungsvorhaben durchführen, sondern gemeinsam mit einem/einer zeitgleich in Frankreich eingestellten Postdoktorand/in Verantwortung für die Koordination des gesamten Teilprojekts „Urbane Gewalträume“ übernehmen. Ihm/ihr obliegt deshalb, gemeinsam mit dem/der in Frankreich eingestellten Postdoktorand/in und in Abstimmung mit erfahrenen Wissenschaftler/innen die inhaltliche Konzeption und organisatorische Umsetzung des Teilprojekts. Dazu gehört u. a. die konkrete thematische Ausrichtung der Arbeitsgruppe, die Betreuung der in die jeweilige Arbeitsgruppe eingebundenen, mindestens vier Doktorand/innen, die Konzeption und Durchführung von Tagungen, Workshops und Netzwerktreffen sowie die Anforderung und Abrechnung von Drittmitteln. Dienstort ist Berlin, von der/dem Postdoktorand/in wird jedoch, der internationalen Ausrichtung der Arbeitsgruppe und des gesamten Forschungsverbundes entsprechend, die Bereitschaft zu hoher Mobilität erwartet.
Bewerbungsvoraussetzungen:
─ eine abgeschlossene Promotion in den Sozial- oder Geisteswissenschaften, die nicht länger als 5 Jahre zurückliegt,
─ ein eigenes Forschungsprojekt mit enger thematischer Bindung an das Projekt „Herausforderung urbane Gewalträume“,
─ erste eigenständige Erfahrungen in wissenschaftlicher Projektarbeit,
─ sehr gute Sprachkenntnisse in Französisch, Deutsch und Englisch (mindestens zwei dieser Sprachen müssen aktiv beherrscht werden; weitere Sprachkenntnisse sind willkommen),
─ gute Kenntnis der deutsch-französischen und europäischen Wissenschaftskooperation, Teamfähigkeit, kommunikative Fähigkeiten, Bereitschaft zu Mobilität und Übernahme von Leitungsverantwortung.
Bewerbungsunterlagen:
─ Anschreiben,
─ tabellarischer Lebenslauf (inkl. Publikationen, Lehr- und Projekterfahrung),
─ detaillierte Skizze des im Rahmen des Projekts zu realisierenden Forschungsvorhabens (nicht mehr als 10 Seiten),
─ inhaltliches und organisatorisches Konzept für die Arbeitsgruppe (nicht mehr als 3 Seiten),
─ Gutachten von einer/m Hochschullehrer/in,
─ Zeugnisse.
Bitte schicken Sie Ihre vollständige Bewerbung in einem einzigen PDF-Dokument bis zum 20. August 2012 an saisirleurope@cmb.hu-berlin.de.
Publiziert von: Barbara Ventarola