Romain Rolland als transkultureller Denker – Netzwerke, Schlüsselkategorien, Rezeptionsformen // Romain Rolland, une pensée transculturelle – Réseaux, notions clés, formes de réception
- Ort: Saarbrücken
- Beginn: 18.10.13
- Ende: 19.10.13
- Disziplinen: Literaturwissenschaft
- Sprachen: Französisch
Der französische Schriftsteller und Pazifist Romain Rolland steht am 18. und 19. Oktober 2013 im Mittelpunkt einer internationalen Tagung an der Universität des Saarlandes.
Romain Rolland als transkultureller Denker – Netzwerke, Schlüsselkategorien, Rezeptionsformen
Romain Rolland, une pensée transculturelle – Réseaux, notions clés, formes de réception
Romain Rolland wird dort als Kulturvermittler gewürdigt, auch mit Blick auf drei große Jubiläen, die von 2014 bis 2016 anstehen: dem Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs, dem 150. Geburtstag Rollands und dem 100. Jahrestag der Verleihung des Nobelpreises an Rolland.
Die Veranstalter möchten zur Wiederentdeckung von Romain Rollands Denken anregen und ein Forum für innovative Herangehensweisen an Rolland bieten. Dazu werden Experten aus Deutschland und Frankreich sowie aus Polen und der Schweiz erwartet. Die öffentliche Veranstaltung wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert.
Einige Zeit war es still geworden um den französischen Pazifisten und Europa-Vordenker Romain Rolland. Doch heute erscheint die Beschäftigung mit dem Literaturnobelpreisträger von 1915 aus mehreren Gründen wieder besonders lohnend. Dazu gehört nicht nur das wiedererwachte Interesse an der Zeit des Ersten Weltkriegs als Markstein der intellektuellen und politischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Auch Rollands in jüngerer Zeit edierte Korrespondenzen, sein Kriegstagebuch von 1938 bis 1944 und weitere Quellen eröffnen einen umfassenden Blick auf Romain Rolland als Kulturvermittler und Zeitzeuge.
Bei der Saarbrücker Tagung treffen renommierte Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen – etwa der Romanistik-Professor Zbigniew Naliwajek (Warschau) sowie die Komparatistik-Professorin Christiane Solte-Gresser (Saarbrücken) – auf Nachwuchswissenschaftler, um Romain Rollands Denken wiederzuentdecken und es unter den veränderten Vorzeichen der aktuellen Situation in Europa zu diskutieren. Untersucht werden zum Beispiel Romain Rollands erstmals erschienenes Kriegstagebuch Journal de Vézelay (1938–1944), seine viel diskutierte „Internationalität“ sowie seine Beziehung zu Stefan Zweig.
Veranstalter ist das Frankreichzentrum der Universität des Saarlandes unter der fachlichen Leitung von Hans-Jürgen Lüsebrink, Professor für Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation, Professor Manfred Schmeling (Frankreichzentrum) und Jean-Pierre Meylan (Basel) in Zusammenarbeit mit den Romain-Rolland-Gesellschaften Deutschlands und Frankreichs.
Tagungsort: Universitätscampus Saarbrücken, Gebäude C7 4, Raum 1.17
Die Tagung steht allen interessierten Zuhörern offen, um Anmeldung bis zum 11. Oktober wird gebeten unter: fz@mx.uni-saarland.de
Vorläufiges Programm
Freitag, 18.10.2013
09.15 Uhr Beginn des Kolloquiums – Begrüßung
Manfred Schmeling und Hans-Jürgen Lüsebrink
Einführung in Gegenstand und Methodik der Tagung
I. Romain Rollands transkulturelle Netzwerke
Bernard Duchatelet (Brest)
Réseau transculturel de la correspondance de Romain Rolland
Jean-Pierre Meylan (Basel)
Romain Rolland als Initiator und Spielball politisch-literarischer Netzwerke
Stephanie Wilk (Innsbruck)
Romain Rolland comme médiateur transculturel dans la Correspondance Panaït Istrati – Romain Rolland (1919–1935)
Blaise Wilfert-Portal (Paris)
Un ‚grand cosmopolite‘? Romain Rolland et l’Italie ou les contradictions d’un inter-nationaliste
12.50–14.15 Uhr Mittagspause
II. Schlüsselkategorien, Topoi und Stereotype
Marina Ortrud Hertrampf (Passau/Regensburg)
Tous les hommes deviennent frères? Jean Christophe comme plaidoyer pour l’amitié franco-allemande – une relecture transculturelle et intermédiale du roman-fleuve de Romain Rolland
Gwenaële Vincent-Böhmer (Strasbourg)
Romans de l’Europe: Jean-Christophe de Romain Rolland et Das Erbe am Rhein de René Schickele ou vie et mort d’un idéal?
Annette Lensing (Metz)
Krieg erleben, Frieden ersehen. Völkerversöhnung schaffen? Die Korrespondenz zwischen Romain Rolland und Lilli Jannasch (Bund Neues Vaterland) zu Beginn des Ersten Weltkriegs (1915-1916)
Clemens Klünemann (Ludwigsburg)
Der Intellektuelle im Widerspruch – Romain Rolland und die Macht der Stereotypen
Hans-Jürgen Lüsebrink (Saarbrücken)
Topoi und Metaphern des Kulturkontakts bei Romain Rolland
Samstag, 19.10.2013
9.30 Uhr: Beginn des Kolloquiums
III. Intermedialität: Künste und Kulturen im Dialog
Christiane Solte-Gresser (Saarbrücken)
Pazifistisches Engagement in Text und Bild: Romain Rolland und Frans Masereel
Zbigniew Naliwajek (Warschau)
Vouloir comprendre l’autre: Romain Rolland et la Pologne
Fedora Wesseler (Paris)
Idéalisme sublime ou délire du sacrifice? Le personnage d‘Adam Lux chez Stefan Zweig (Adam Lux) et Romain Rolland (Le Triomphe de la Raison)
IV. Kommunikation und Rezeption: Vom Zeitzeugen zur fiktiven Gestalt
Roland Marti (Saarbrücken)
Р. Роллан [...] Лев Толстой Франции – Romain Rolland est le Tolstoї de la France (M. Gor’kij)? Romain Rolland und Russland
12.05–13.30 Uhr Mittagspause
Hans T. Siepe (Düsseldorf)
Pensée et expérience transculturelle: L’Allemagne et les Allemands dans le „Journal de Vézelay 1938–1944“
Danielle Risterucci-Roudnicky (Orléans)
Romain Rolland en RDA – transferts, traductions, canonisation
Manfred Schmeling (Saarbrücken)
Kritik der „Menschengüte“. Romain Rolland im Werk von Yvan Goll
15.40–16.20 Uhr
Abschlussdiskussion/-moderation
Weitere Informationen sowie das aktuelle Tagungsprogramm finden Sie auf der oben genannten Webseite.
Publiziert von: cf