Fratelli d'Italia. Stimmen zur Einheit und Uneinigkeit Italiens (Vortragsreihe)
- Ort: München
- Beginn: 03.05.11
- Ende: 26.07.11
- Disziplinen: Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
- Sprachen: Italienisch
Im März 2011 jährt sich die Unità d’Italia zum 150. Mal – vielerorts
eine Gelegenheit, Italiens politische und kulturelle Identität zu hinterfragen. In Italien selbst ist der Auftakt zur Feierlichkeit indes gezeichnet von allgemeiner Gleichgültigkeit, wenn nicht gar von Mißmut. In der Debatte um die Einheit herrscht Uneinigkeit. Sinn und Zweck des Zeremoniells werden angezweifelt, die Idee des Einheitsstaates «von den Alpen bis nach Sizilien» wird grundsätzlich in Frage gestellt.
Vor dem Hintergrund des kontroversen 150-jährigen Jubiläums, veranstaltet das Institut für Italienische Philologie der LMU im Sommersemester eine Vortragsreihe zum Thema der Unità – 10 Begegnungen, in denen die politisch instabile, gleichwohl auf uralten kulturellen Instanzen gründende Realität Italiens diskutiert werden soll. Im Zentrum der Beiträge steht dabei die italienische Literatur, die als Ort von Austragung und Vermittlung der Italienkontroverse immer wieder eine entscheidende Rolle gespielt hat: von Dantes berühmter Klage im sechsten Gesang des Purgatorio bis hin zu Pasolinis an [s]eine Nation gerichtete Schmährede. Literatur und Sprache gehören nicht zuletzt zu den wesentlichen Institutionen, über die Italien – jenseits von Tricolore und Inno di Mameli – seine kulturelle Identität definiert.
Publiziert von: Kai Nonnenmacher