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07.11.2011

Literaturwissenschaft heute – Gegenstand, Positionen, Relevanz

  • Ort: Graz, Österreich
  • Beginn: 02.12.11
  • Ende: 03.12.11
  • Disziplinen: Literaturwissenschaft
  • Sprachen: Sprachenübergreifend

Grazer Forschungskolloquien

zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft

Internationale Fachtagung Karl-Franzens-Universität Graz

 

Literaturwissenschaft heute – Gegenstand, Positionen, Relevanz

 

Von Beginn an sind literaturwissenschaftliche Paradigmen und Modelle mit den Fragen der Gegenstandsbestimmung und ihrem Ort innerhalb der Wissenschaften konfrontiert. Literatur konstituiert sich stets in Kooperation mit und in Absetzung zu anderen Künsten wie in Relation zu sozialen, politischen, ökonomischen und nicht zuletzt kulturellen Teilbereichen. Insofern ist es für die Literaturwissenschaft unabdingbar, interdisziplinär zu verfahren. Es ist gerade dieses Wechselverhältnis von literarischen und nicht-literarischen Systemen und deren Theorien, das literaturwissenschaftliche Modelle auch für andere Wissenschaften tauglich macht.

 

In der Wissenschaftslandschaft der letzten Jahrzehnte hat man besonders auf die Begriffe Kultur und Medien gesetzt und damit transdisziplinäre Ansprüche formulieren können. Daraus resultierte eine noch nie dagewesene Dichte an interdisziplinären Ansätzen, die den Humanwissenschaften viele neue Themen ermöglicht hat. Literaturwissenschaftliche Disziplinen arbeiten deshalb als Textwissenschaften im großen Kontext der anderen Systeme und Medien. Auf diese Weise stellen sie sich auch den epistemologischen Veränderungen, Brüchen und Umbrüchen seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es ist unstrittig, dass offene Interdisziplinarität, Methodenpluralismus und der Aufbau von theoretisch produktiven Dialogstellen Forschungsfelder geöffnet haben, zu denen die Literaturwissenschaft kognitiv ergiebige Beiträge geliefert hat. Heute lässt sich eine Phase der Neuorientierung der Einzeldisziplinen im pluralistischen Kontext ausmachen. Dabei soll es nicht um eine neue oder wiedergefundene Einheit oder gar um eine definitive Leittheorie gehen, sondern um die Fragen nach dem theoretischen, methodologischen und gesellschaftlichen Zugewinn der Einzeldisziplinen angesichts eines nunmehr stabilisierten Verhältnisses von Inter- und Transdisziplinarität.

 

Die Tagung will sich sowohl der Gegenstandsbestimmung 'Literatur' im Kontext neuer Kunstbegriffe und ihrer Theoriemöglichkeiten stellen als auch die Frage nach der Leistungsfähigkeit von Literaturwissenschaft und ihrer Theorien im gesellschaftlichen Zusammenhang diskutieren.

 

Programm

 

Freitag, 2.12.2011

 

10 – 11 Eröffnung

Helmut Konrad (Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz)

Bernhard Kraxner (Grußworte in Vertretung des Bürgermeisters der Stadt Graz)

 

Susanne Knaller (Karl-Franzens-Universität Graz)

Einführung: Herausforderungen der aktuellen Literaturwissenschaft

 

Kaffeepause

 

11.15 – 12.15

Oliver Jahraus (Ludwig-Maximilians-Universität München)

Die Erfindung der Literatur durch die Literaturwissenschaft und die Rache der Literatur

Response: Günther Höfler (Karl-Franzens-Universität Graz)

 

12.15 – 13.15

Rüdiger Zymner (Bergische Universität Wuppertal)

Literatur und andere Dichtung

Response: Robert Vellusig (Karl-Franzens-Universität Graz)

 

Mittagspause

 

14.30 - 15.30

Achim Hölter (Universität Wien)

Über die Konvergenz von Literatur und Philologie

Response: Nils Kasper (Karl-Franzens-Universität Graz)

 

 

15.30 – 16.30

Bernhard Dotzler (Universität Regensburg)

Medienliteraturwissenschaft als Historische Techno-Logie

Response: Rita Rieger (Karl-Franzens-Universität Graz)

 

Kaffeepause

 

17 – 18

Annette Simonis (Justus-Liebig-Universität Giessen)

Literarizität und Medialität zwischen den Künsten. Zur Neubestimmung der Funktion

des Ästhetischen im Kontext inter- und transmedialer Forschungsinteressen

Response: Erna Pfeiffer (Karl-Franzens-Universität Graz)

 

 

Samstag, 3.12.2011

 

10 – 11

Linda Simonis (Ruhr-Universität Bochum)

Ästhetische Kommunikation im Überschneidungsfeld von Kunst, Literatur und

Kulturpolitik am Beispiel der Präraffaeliten

Response: Hildegard Kernmayer (Karl-Franzens-Universität Graz)

 

11 – 12

Matías Martínez (Bergische Universität Wuppertal)

Historische Narratologie als Forschungsprogramm?

Response: Andreas Mahler (Freie Universität Berlin)

 

Mittagspause

 

13 – 14

Harro Müller (Columbia University New York)

Genealogie und Literaturwissenschaft. Bemerkungen zu Friedrich Nietzsche und ein Seitenblick auf Michel Foucault

Response: Doris Pichler (Karl-Franzens-Universität Graz)

 

14 – 15

Ottmar Ette (Universität Potsdam)

Stolz und Konvivenz – Stolz auf Konvivenz.

Zum epistemologischen Potential der Literaturwissenschaften

Response: Astrid Poier-Bernhard (Karl-Franzens-Universität Graz)

 

15 – 16

Zusammenfassung und Abschlussdiskussion

 

Von:  Prof. Susanne Knaller

Publiziert von: cs