Von der Idee zum Buch: Modellanalysen zu Federico García Lorcas "Bodas de sangre" / "Bluthochzeit"
- Ort: Bremen
- Beginn: 14.06.13
- Ende: 15.06.13
- Disziplinen: Literaturwissenschaft
- Sprachen: Spanisch
Workshop im Instituto Cervantes Bremen, 14.-15. Juni 2013
Federico García Lorcas Theaterstück Bodas de Sangre / Bluthochzeit ist einer der vieldeutigsten und am meisten gelesenen Texte unter den Klassikern des 20. Jahrhunderts und dies weit über Spanien hinaus. Im Vorfeld des spanischen Bürgerkriegs entstanden und vor dem Hintergrund der Ermordung des engagierten linken Intellektuellen und jungen Homosexuellen García Lorca oft symbolisch als Freiheitsdrama verstanden, hat dieser Text in Europa und besonders auch in Lateinamerika bis heute eine intensive Rezeption und Bearbeitung erfahren, deren Grundzüge und ungebrochene Aktualität neue Analysen sichtbar machen können.
In universitären Einführungen in die spanische Literaturwissenschaft wird häufig auf Lorca zurückgegriffen, um in das spanische Theater (des 20. Jahrhunderts) einzuführen und auch als Schullektüre für die gymnasiale Oberstufe ist sein Werk in Deutschland präsent, was sich u.a. daran zeigt, dass Bluthochzeit in Reclams Fremdsprachenreihe erschienen ist.
Der im Instituto Cervantes Bremen stattfindende Workshop hat zum Ziel, die Publikation eines Lehrbuchs zu Lorcas Bluthochzeit intensiv vorzubereiten. Renommierte ExpertInnen (u.a. der international ausgewiesene romanistische Theaterspezialist Prof. Dr. Wilfried Floeck) sowie NachwuchswissenschaftlerInnen stellen ihre Interpretationen des Dramas ausgehend von einer bestimmten literaturtheoretischen Methode zur Diskussion. Verschiedenste methodische Zugänge werden so an diesem Text erprobt, wodurch ein vielgestaltiges Interpretationspanorama entsteht, das Modelle für alle Arten von Dramen- bzw. Literaturanalyse bietet. Zugleich ist der Workshop eine facettenreiche Hinführung zum Werk des großen spanischen Dramatikers. Neben den klassischen dramenanalytischen Ansätzen aus den Literaturwissenschaften liegt ein Schwerpunkt von Workshop und Methodenband auf Konzepten der Intermedialität und Performativität sowie auf literatur- und theaterwissenschaftlichen Fragestellungen, denn neben Lorcas Bühnenstück gibt es bekannte Adaptionen für Ballett, Oper und Film. Eine didaktische und theaterpädagogische Lektüre wird den Workshop abrunden.
Erstmalig werden hier von einem Theaterstück ausgehend zentrale Ansätze der Literatur- und Kulturtheorie praxisnah vorgeführt und diskutiert. Interessierte sind herzlich eingeladen, mit zu verfolgen, wie so ein Lehrbuch entsteht. Gerade für Studierende der Hispanistik – aber auch anderer Philologien – können die Modellanalysen einen Einblick in literatur- und theaterwissenschaftliches Arbeiten geben.
Über den angegebenen Link erhalten Sie (in Kürze) einen Einblick in das Programm des Workshops sowie in den geplanten Reclam-Band.
Publiziert von: RZ