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12.02.2014

CfP Sektion 4: "Die 'langues de l'immigration' in der Diskussion: Sprachpolitik und Varietätenlinguistik" (Frankoromanistentag 2014)

  • Ort: Münster
  • Beginn: 24.09.14
  • Ende: 27.09.14
  • Disziplinen: Sprachwissenschaft, Weitere Teilbereiche
  • Sprachen: Französisch
  • Frist: 28.02.14

Frankreich ist seit mindestens 200 Jahren ein Einwanderungsland. Die Einwanderungsbewegungen haben Bürger unterschiedlichster Sprechergruppen nach Frankreich gebracht, von italienischen und polnischen Arbeitsmigranten im 19. und frühen 20. Jahrhundert über politisch und rassisch Verfolgte aus Mittel- und Osteuropa bis zu den verschiedenen Migrantengruppen aus Afrika, dem Maghreb und zunehmend Asien. Während die diversité linguistique, die sich aus der Koexistenz von Nationalsprache und autochthonen, heute meist prekären Regionalsprachen ergibt, als gut erforscht gelten kann, ist das romanistische Interesse für die Auswirkungen von Migration auf das sprachliche Gefüge in Frankreich bislang eher gering.

 

Dabei stellen sich gleich mehrere Fragenkomplexe: Welche Vitalität haben die langues de l'immigration heute, und wie laufen Prozesse des Sprachenwechsels bzw. des intergenerationellen Sprachentransfers unter den Bedingungen der französischen Integrationspolitik? Welche Einflüsse auf Varietäten des (gesprochenen) Französisch sind auf Migrantensprachen zurückzuführen und wie werden solche in öffentlichen, häufig laienlinguistischen Diskussionen bewertet? Welche sprachpolitischen Dimensionen haben migrationspolitische Diskurse, und welche Umsetzungen und welche fremdsprachendidaktischen Konzepte bestehen in der Französisch-Didaktik für allophone Migranten? Hier bieten sich auch vergleichende deutsch-französische Perspektiven an, ebenso wie ein Blick auf andere Regionen der Frankophonie wie etwa Québec.

 

Das Thema steht im Schnittfeld verschiedener (Teil-)Disziplinen, so dass neben romanistisch-linguistischen Beiträgen auch solche aus der Fremdsprachendidaktik, der Geschichtswissenschaft wie der Soziologie herzlich willkommen sind.

 

Vortragsvorschläge können bis zum 28.2.2014 (Fristverlängerung) bei Dietmar Osthus (dietmar.osthus@uni-due.de) eingereicht werden.

 

Referenten (u.a.): Alexandra Dominicus (Duisburg-Essen), Dietmar Osthus (Duisburg-Essen), Claudia Polzin-Haumann (Saarbrücken, angefragt), Julia Richter (Duisburg-Essen), Judith Visser (Bochum)

Von:  Julia Richter

Publiziert von: cf