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12.02.2014

Tabu und Transgression als literaturwissenschaftliche Heuristika

  • Ort: Berlin
  • Beginn: 14.11.14
  • Ende: 15.11.14
  • Disziplinen: Literaturwissenschaft, Weitere Teilbereiche
  • Sprachen: Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Sprachenübergreifend
  • Frist: 01.06.14

Workshop der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien, Freie Universität Berlin

 

Organisator/innen: Thomas Hardtke, Eva Lieberich, Kai Schöpe

 

Tabu und Transgression stellen zwei Modelle dar, mittels derer Grenzverletzungen und gesellschaftliche Ächtungsprozesse von Verhaltensweisen beschrieben werden können. Beide Begriffe setzen auf unterschiedlichen Ebenen an: Der Begriff Tabu fokussiert den gesellschaftlichen Umgang mit der Grenzverletzung. Ein Tabu ist mehr als ein Verbot. Während Verbote offenliegen und rational begründet werden können, sind Tabus gerade durch ihre Nichtverbalisierung gekennzeichnet. Mit dem Tabu wird eine Lücke markiert und vorgeschrieben: Das geächtete Verhalten wird aus dem öffentlichen Diskurs herausgenommen, es wird zu Strategien gegriffen, um sowohl das Tabuisierte wie auch das Sprechen vom Tabuisierten zu vermeiden. Dabei ist das Tabu von einer grundsätzlichen Ambivalenz geprägt. Es stößt im selben Moment ab und fasziniert. Es ist verboten und verspricht häufig doch auch Lustgewinn. Der Begriff der Transgression ist mit dem des Tabus eng verwandt. In der Tradition Foucaults wird hier jedoch die Beziehung zwischen Grenze und Grenzverletzung diskutiert. Stellt die Grenzverletzung die Grenze als Sinnbild einer bestimmten Ordnung in Frage oder partizipiert sie in Wahrheit an ihr, und wenn ja, wie?

 

Der Workshop führt Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zusammen, die in ihren aktuellen Projekten versuchen, literarische Phänomene mit den heuristischen Konzepten Tabu und/oder Transgression zu fassen. Neben der gemeinsamen Lektüre zentraler theoretischer Texte steht die Diskussion der Projekte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Zentrum. Zudem hält Prof. Dr. Andreas Hamburger (International Psychoanalytic University Berlin) im Rahmen des Workshops einen öffentlichen Abendvortrag.

 

Bei Interesse senden Sie bitte kurze bio-bibliografische Angaben sowie eine Zusammenfassung Ihres Forschungsprojekts (max. 300 Wörter) bis zum 1. Juni 2014 an kai.schoepe@fu-berlin.de. Bitte beachten Sie, dass wir Reisekosten leider nicht erstatten können.

 

Von:  Kai Schöpe

Publiziert von: cf