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29.01.2008

CfP Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 4: Räume

  • Disziplinen: Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
  • Sprachen: Sprachenübergreifend
  • Frist: 01.06.08

Call for Papers

Zeitschrift für Kulturwissenschaften,

Heft 4: Räume

 

Michael C. Frank, Bettina Gockel, Thomas Hauschild,

Kirsten Mahlke, Dorothee Kimmich (Hg.)

 

Obgleich mit einem englischen Begriff als spatial turn benannt, wird die transdisziplinäre Raumdebatte vor allem in den deutschsprachigen Kulturwissenschaften seit Mitte der 1990er Jahre intensiv geführt. Das Schlagwort »Wiederkehr des Raumes« bezieht sich dabei zumeist auf einen Import von Ansätzen und Konzepten aus der französisch- und englischsprachigen Soziologie und Stadtgeografie. Gegenwärtig lassen sich zwei dominierende Auslegungen der räumlichen Wende unterscheiden:

 

– spatial turn als »gesteigerte Aufmerksamkeit für die räumliche Seite der geschichtlichen Welt« (Karl Schlögel) bzw. des gesellschaftlichen Lebens (Martina Löw), wobei ›Raum‹ entweder als historisch gegebener Rahmen oder als Relation zwischen Objekten und Agenten aufgefasst wird;

 

– spatial turn als sozialkonstruktivistische Umdeutung des Konzepts ›Raum‹ selbst, anknüpfend an das Buch La Production de l’espace des marxistischen Philosophen Henri Lefebvre und dessen Rezeption innerhalb der englischen und US-amerikanischen Humangeografie (David Harvey, Derek Gregory, Edward Soja), als »Ausbildung eines kritischen Raumverständnisses« (Doris Bachmann-Medick).

 

Ausgangspunkt des vierten Heftes der Zeitschrift für Kulturwissenschaften soll eine Hinterfragung der derzeit gängigen Explorationen der Raumthematik sein. Der Titel verwendet bewusst den Plural. Anstelle normativer, universalistischer Postulate zu Bedeutung und Relevanz des ›Raumes‹ (als abstrakter Kategorie) suchen wir nach Analysen konkreter Räume und (auch nicht-postmoderner, nicht-urbaner und nicht-westlicher) Raumerfahrungen. Das heißt, ›Raum‹ nicht als eine vorhandene Größe, nicht substantialistisch und auch nicht als ein Apriori der Wahrnehmung zu verstehen, sondern ›Räume‹ (Wohnungen, Plätze, Ateliers, Labors, Wartehallen ebenso wie Regionen, Länder und Kontinente) als relationale Größen individueller, sozialer und kultureller Erfahrungen zu erfassen und zu diskutieren, wobei sowohl künstlerische als auch wissenschaftliche Perspektiven von Interesse sind.

 

Das Heft soll kontrovers aufgebaut sein. Beiträge, welche die Vorrangigkeit menschlicher Dispositive des Raumes für Kulturen des Raumes diskutieren sind ebenso willkommen wie solche, die stimulierende, begrenzende und andere Einflüsse von geografischen oder sozialen Räumen auf Kultur diskutieren. KulturgeografInnen, HumanbiologInnen und andere RaumforscherInnen aus dem naturwissenschaftlich orientierten Bereich sind ausdrücklich zur Mitarbeit aufgefordert.

 

Möglichst ausführliche Entwürfe oder bereits fertiggestellte Beiträge mit einer Länge von maximal 25.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) sind bis zum 01. Juni 2008 an die fünf Redaktionsmitglieder zu senden:

 

Michael.Frank@uni-konstanz.de

Bettina.Gockel@uni-tuebingen.de

Thomas.Hauschild@wiko-berlin.de

Dorothee.Kimmich@uni-tuebingen.de

Kirsten.Mahlke@uni-konstanz.de

 

Zitate bitte in französischen Anführungszeichen (» und «). Literaturangaben nach amerikanischem Muster, d.h. im Text: »...« (Foucault 1967: 13), vollständige Literaturangabe in einer Bibliographie am Ende des Textes.

 

 

Von:  Kirsten Mahlke

Publiziert von: jd