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25.05.2008

Nachruf auf den Linguisten Peter Scherfer

  • Ort: Wuppertal
  • Disziplinen: Sprachwissenschaft
  • Sprachen: Französisch

Am 19. April 2008 ist unser Kollege und Freund, Prof. Dr. phil. Dr. h.c.

Peter Scherfer, nach langer und schwerer Krankheit verstorben. Wir trauern

zusammen mit seiner Frau Doris und seinen beiden Töchtern Janne und Lena.

 

Peter Scherfer wurde am 14. Februar 1945 in Großwig geboren. Das Studium der

Romanistik, Anglistik, Pädagogik und Allgemeinen Sprachwissenschaft

absolvierte er an der Christian-Albrecht-Universität Kiel und der

Universität in Nantes. Im Jahre 1976 folgte die Promotion an der Universität

Kiel. Thema der Dissertation war "Die funktionale Variation im

Französischen. Linguistische- und fremdsprachendidaktische Untersuchungen".

Sein weiterer Weg führte ihn von einem der nördlichsten Punkte Deutschlands

zu einem der südlichsten, nach Konstanz. Hier verbrachte er seine

Assistentenzeit und fertigte seine Habilitationsschrift mit dem Thema

"Untersuchungen zum Sprachbewusstsein französischer Patois-Sprecher in der

Franche-Comté" an und erhielt die Venia für Romanische Philologie. In der

Mitte Deutschlands, in Wuppertal, begann dann seine Karriere als

Hochschullehrer im November 1981. Sein wissenschaftliches Wirken zeichnete

sich sowohl in der Lehre als auch in der Forschung durch die Schwerpunkte

Fremdsprachenerwerb, Lexikologie und Soziolinguistik aus. Für seine

Leistungen in Lehre und Forschung, welche durch Gastprofessuren in

Frankreich mitgeprägt waren, erhielt er schließlich im Jahre 1995 die

Ehrendoktorwürde der Université de Franche-Comté in Besançon. Diese Ehrung

stellte einen der größten Erfolge für Peter Scherfer dar, der Zeit seines

Lebens ein Liebhaber Frankreichs war und diesem Land und seiner Lebensart

stets verbunden. Sein größtes Anliegen neben seinen Interessen in der

Forschung war ihm die Betreuung und Ausbildung der Studierenden. Er hatte

jederzeit ein offenes Ohr und einen gut gemeinten Rat für alle diejenigen,

die bei ihm studiert haben. Peter verfügte über die seltene Gabe, seinen

Studierenden in schwierigen Situationen die Angst zu nehmen und sie zu

Leistungen zu motivieren. Dieses wurde insbesondere durch die sehr große

Zahl an ehemaligen und jetzigen Studierenden deutlich, welche an seiner

Beerdigung am 2. Mai 2008 teilnahmen und ihm die letzte Ehre erwiesen haben.

Peter Scherfer wird uns, seinen Kollegen, seinen Studierenden und allen, die

ihn kannten, immer in Erinnerung bleiben. Seine Kollegialität und

Warmherzigkeit werden uns stets präsent sein.

 

Von:  Natascha Müller

Publiziert von: jd