Wie spricht Italien? Ein klingender Sprachatlas im Internet öffnet uns die Ohren
- Ort: Berlin
- Beginn: 20.05.10
- Disziplinen: Sprachwissenschaft
- Sprachen: Italienisch
Wer denkt bei Italien nicht gleich an das Meer? Aber neben einer langen Küstenlinie zeichnet sich Italien auch durch eine Vielzahl von gebirgigen Landschaften aus. Tiefe Täler und die zersplitterte politische Geschichte des langgezogenen Stiefels haben eine bis heute bestehende einzigartige Dialektvielfalt entstehen lassen.
Seit fast zwanzig Jahren ziehen Dialektforscher und -forscherinnen der Humboldt-Universität mit Mikrofonen und Aufnahmegeräten durch viele Regionen Italiens und zeichnen auf, wie es klingt, wenn ein Sprecher aus dem Aostatal, im Piemont oder auf Sizilien sagt: „Wenn ich Rentner bin, kaufe ich mir ein Haus am Meer.“ Alle diese Träume können Sie sich im Internet kostenlos und nach Regionen geordnet anhören – in welcher Region möchten Sie Ihr Haus am Meer gerne haben? Dann üben Sie schon einmal, die Sprache der Einheimischen zu sprechen!
Der Sprachatlas hört auf den schönen Namen VIVALDI (das steht für Vivaio Acustico delle Lingue e dei Dialetti d'Italia – Akustischer Sprachatlas der Dialekte und Minderheitensprachen Italiens) und ist in deutscher und italienischer Sprache zugänglich unter der Adresse www2.hu-berlin.de/Vivaldi/
Dokumentiert werden nicht nur die heute in Italien gesprochenen Dialekte, sondern auch die historischen ethnischen Sprachen (wie Albanisch, Deutsch, Ladinisch, Provenzalisch etc.). Bisher können Daten aus den Regionen Aostatal, Ligurien, Piemont, Molise, Sardinien, Sizilien, Trentino-Südtirol, Umbrien sowie aus dem Norden Friauls abgerufen werden.
Besonderen Spaß macht es, mit dem Mauszeiger über die interaktive Karte zu fahren und sich einzelne Worte oder ganze Sätze im Vergleich anzuhören: www2.hu-berlin.de/Vivaldi/index_map.php
Am Donnerstag, den 20. Mai 2010, um 18.15 Uhr stellt Prof. Dr. Dieter Kattenbusch (Humboldt-Universität) den Sprachatlas VIVALDI in der Staatsbibliothek zu Berlin (Potsdamer Straße 33) in der Reihe „Werkstattgespräche“ vor. Anschließend kleiner Empfang.
Sie sind herzlich dazu eingeladen. Für Rückfragen und Reservierungen stehe ich gerne zur Verfügung.
Herzliche Grüße / Cordiali saluti,
Ulrike Hollender
Fachreferentin für Romanistik
Staatsbibliothek zu Berlin -
Preußischer Kulturbesitz
Publiziert von: Thomas Stöber