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30.11.2012

artefrakte. Politisch motivierte Gewalt und experimentelle Darstellungsformen in Kunst und Literatur

  • Ort: Hamburg
  • Beginn: 07.12.12
  • Ende: 08.12.12
  • Disziplinen: Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
  • Sprachen: Sprachenübergreifend

Im Zentrum dieses interdisziplinären Workshops steht die Frage nach der Bedeutung experimenteller literarischer und künstlerischer Darstellungsformen in der Auseinandersetzung mit Gewalterfahrungen im 20. und 21. Jahrhundert.

 

Unter dem Titel „artefrakte“ soll erstens die Aufmerksamkeit auf die materielle Form der einzelnen Werke gelegt werden, zweitens auf das Moment der Fraktur in den ausgesuchten Texten und Bildern. Es geht dabei nicht nur um die Darstellung von „Wirklichkeit“ in künstlerischer Brechung, sondern auch um die Inszenierung eines Bruches mit hergebrachten ästhetischen Ordnungen im Angesicht von Gewalterfahrungen. So wird auf experimentelle Verfahren wie radikale Verfremdung der Erzählperspektive, Wortneuschöpfungen, surreale Formen oder Schnitt- und Montagetechniken zurückgegriffen.

 

Für „artefrakte“ sind deshalb Spuren der Zerschlagung, Lückenhaftigkeit und Uneindeutigkeit konstitutiv. Sie geben gerade dadurch auch Deutungsarbeit an die Betrachter weiter und halten so die Beschäftigung mit den Ereignissen selbst aktuell.

 

 

Freitag, 7. Dezember 2012

 

13.30 Uhr

Esther Kilchmann/Claudia Nickel (Hamburg): Begrüßung

 

I. BRECHEN – DARSTELLEN

Moderation: Esther Kilchmann (Hamburg)

 

Falko Schmieder (Berlin):

Anführungszeichen als Symptom

 

Silke Horstkotte (Leipzig):

„die Grenzhaut die letzte und undurchdringliche Mattscheibe“: Brechungen des Realen in Thomas Lehrs 9/11-Roman September. Fata Morgana

 

II. TRAUMATISCHE STRUKTUREN – KUNSTPRODUKTIONEN

Moderation: Silke Segler-Meßner (Hamburg)

 

15.45 Uhr

Michaela Haibl (Augsburg/Wien):

Überleben und Zeichnen. Drei Zeichnungen aus nationalsozialistischen Konzentrationslagern

 

Claudia Nickel (Hamburg):

„J’ai senti de s’effacer la macabre vision“. Manuel García Sesmas Briefe aus dem Lager

 

17.15 Uhr

Susanne Rohr (Hamburg):

KZ-Komödien – Tabubruch oder Avantgarde

 

Anja Tippner (Hamburg):

Weichenstellungen des 20. Jahrhunderts oder die tschechische Form der Traumabewältigung. Alois Nebel von Jaroslav Rudiš und Jaromír 99

 

 

Samstag, 8. Dezember 2012

 

III. GEBROCHENE SPRACHE(N)

Moderation: Claudia Nickel (Hamburg)

 

9.30 Uhr

Judith Kasper (München/Potsdam):

Falsche Schnitte. Lacan und die Literatur

 

Esther Kilchmann (Hamburg):

Babylonische Texturen. Sprachwechsel zwischen Experiment und Trauma

 

Christina Pareigis (Berlin):

Raging, Devouring Monster of Time. Zu einer Sprache des Traumas in den Schriften von Susan Taubes

 

IV. EXPERIMENT – MEDIUM – KÖRPER

Moderation: Claudia Benthien (Hamburg)

 

12.15 Uhr

Albrecht Buschmann (Rostock):

Ausgeschlossen schreiben. Traumatisches Exil und Neoavantgarde in Max Aubs Juego de cartas (1964)

 

Doerte Bischoff (Hamburg):

Prothesenpoesie: Versuch über eine Ästhetik des Exils am Beispiel von Konrad Merz Ein Mensch fällt aus Deutschland

 

Tatjana Petzer (Berlin):

Body & Trauma. Marina Abramovićs Kunst der Körperverletzung

 

14.15 Uhr Abschlussdiskussion

 

 

Tagungsort:

Warburg-Haus, Heilwigstr. 116, 20249 Hamburg

 

Organisation und Kontakt:

Prof. Dr. Esther Kilchmann, Institut für Germanistik II, Universität Hamburg

 

Dr. Claudia Nickel, Institut für Romanistik, Universität Hamburg

claudia.nickel@uni-hamburg.de

 

 

Von:  Claudia Nickel

Publiziert von: Barbara Ventarola