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07.07.2009

CfP: Grenzen und Aussöhnung. Deutschland und seine Nachbarn seit 1945

  • Ort: Paris
  • Beginn: 13.02.10
  • Ende: 14.02.10
  • Disziplinen: Medien-/Kulturwissenschaft
  • Sprachen: Französisch
  • Frist: 15.08.09

Université Paris I Pantheon-Sorbonne/UMR Irice, Historisches Seminar

(Zeitgeschichte); Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Centre

Interdisciplinaire d Etudes et de Recherches sur l Allemagne (CIERA)

 

13.02.2010-14.02.2010, Paris

Deadline: 15.08.2009

 

Funktion und Bedeutung von Grenzen haben sich in Europa seit 1945

grundlegend gewandelt. Der Prozess der europäischen Integration hat ihre

konkrete Relevanz erheblich relativiert. Zugleich lassen sich beim Blick

auf Grenzräume differenzierte Befunde feststellen. Hier sind Grenzen

nach wie vor ein konstitutiver Faktor für Mentalitäten und Identitäten.

Auf der einen Seite erzeugen sie in nationaler Perspektive nach wie vor

Randlagen, markieren Trennlinien und Zonen der Abgrenzung. Auf diese

Weise polarisieren Grenzen Selbst- und Fremdbilder, verstärken

Stereotype und hemmen mitunter Verständigung und Versöhnung. Auf der

anderen Seite sind sie Zonen der Öffnung, des Austausches und unscharfer

Identitäten in den Randgebieten der eigenen Gemeinschaft, was ihnen

wiederum eine besondere Rolle bei Verständigung und Aussöhnung zuwachsen

lässt.

 

Das Atelier, das sich einreiht in ein Forschungs- und Lehrprogramm unter

dem Titel Spuren des Krieges, Erinnerung und Aussöhnung Deutschland

und Europa seit 1945 richtet sich besonders an Nachwuchsforscher. Ziel

des Ateliers ist es, zu untersuchen, welche Rolle Grenzen und Grenzräume

im Prozess der Aussöhnung gespielt haben und spielen. Über das

deutsch-französische Beispiel hinaus können alle Grenzräume zwischen

Deutschland und seinen Nachbarn seit 1945 in den Blick genommen werden.

 

Beiträge können sich beispielsweise mit den Akteuren der Aussöhnung

(Einzelne, Gebietskörperschaften, Vereinigungen ...) sowie deren

Verbindung mit Grenzräumen befassen. Ebenso ist es möglich, der Frage

nachzugehen, welchen Stellenwert der Grenzraum im Prozess der Aussöhnung

einnimmt: Bringt er die Aussöhnung voran oder ist Aussöhnung dort gerade

umso schwieriger? Dienen die Grenze und ihre Umgebung der Inszenierung

der Aussöhnung? Werden sie als Symbole benutzt? Welche Rolle spielt die

grenzüberschreitende Zusammenarbeit: Ist sie Kennzeichen einer laufenden

Aussöhnung oder Ausdruck politischen Willens, eine besonders schwierige

Aussöhnung erst zu schaffen oder zu ermöglichen?

 

Konferenzsprachen sind Deutsch und Französisch. (Gute Kenntnis der

Sprache des jeweils anderen zumindest passiv ist ausdrücklich

erwünscht.)

 

Die Kosten für Fahrt und Unterbringung können im Rahmen der zur

Verfügung stehenden Drittmittel übernommen werden.

 

Abstracts für Beiträge (max. eine Seite) mit Lebenslauf bitte bis 15.

August an bernard.ludwig@freesbee.fr sowie an linsenmann@uni-mainz.de

 

Dr. Andreas Linsenmann

Universität Mainz, Historisches Seminar, Abt. Zeitgeschichte

 

Von:  Andreas Linsenmann

Publiziert von: Kai Nonnenmacher