Tagungen > Tagungsprogramm

20.09.2011

Les politiques linguistiques explicites et implicites en domaine francophone / Sprachenpolitik und Laienlinguistik in der Frankophonie

  • Ort: Universität Wien
  • Beginn: 14.10.11
  • Ende: 15.10.11
  • Disziplinen: Sprachwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
  • Sprachen: Französisch

Les politiques linguistiques explicites et implicites en domaine francophone/

Sprachenpolitik und Laienlinguistik in der Frankophonie

 

Organisation: Sabine Ehrhart, Martin Stegu, Peter Cichon

Veranstaltungsort: Institut für Romanistik der Universität Wien/Sitzungssaal

Termin: 14./15. Oktober 2011

Arbeitssprache: Französisch

 

Die Veranstaltung wird gefördert von der Universität Wien/Dekanat der philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät, der Wirtschaftsuniversität Wien/Department für fremdsprachliche Wirtschaftskommunikation/Institut für Romanische Sprachen, dem österreichischen Verband für Angewandte Linguistik (VERBAL) sowie der Université du Luxembourg/Faculté des Lettres, des Sciences Humaines, des Arts et des Sciences de l´Education und wird in Kooperation mit der Zeitschrift „Synergies Pays Germanophones“ durchgeführt.

 

Projektskizze:

 

Sprache ist ein bedeutendes Instrument sozialer Kontrolle und Sprachenpolitik als rechtliche Regelung gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit ein ebenso wirkungsmächtiger wie umkämpfter Einflussbereich. Zugleich ist sie ein zuverlässiger Indikator innergesellschaftlicher Machtverhältnisse. Wie im Gebiet der europäischen und außereuropäischen Frankophonie sprachenpolitische Entscheidungen zustande kommen, welche gesellschaftlichen Interessensgruppen an ihrer Formulierung und Ausgestaltung beteiligt sind, wie vor allem die Masse der Sprecher an ihrem Zustandekommen mitwirkt, sind die zentralen Fragestellungen unseres für den 14./15. Oktober 2011 geplanten Kolloquiums. Unser besonderes Interesse gilt also weniger dem Ergebnis als vielmehr dem Entstehungsprozess sprachenpolitischer Regelungen. Dabei wollen wir Sprachenpolitik sehr weit interpretieren – viele politische, organisationsbezogene usw. Entscheidungen sind primär gar nicht auf sprachliche Aspekte bezogen, haben aber letztendlich doch Auswirkungen auf den Status und die Verwendung von Sprachen. (Wir wollen hier in Anlehnung an G. Kremnitz von „impliziter Sprachenpolitik“ sprechen.)

 

Im Besonderen interessieren uns das Zusammenspiel zwischen staatlich-institutionellen Entscheidungsträgern, dem Lobbying gesellschaftlicher Interessensgruppen und laienlinguistischen Vorstellungen der Bürger über das Funktionieren sozialer Mehrsprachigkeit und daraus resultierende Erwartungen und Forderungen. Dies drückt sich in folgenden Forschungsfragen aus:

 

- Unter welchen Bedingungen kommen sozial tragfähige sprachenrechtliche Regelungen gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit zustande? Wo in der Frankophonie funktionieren sie und wo warum nicht?

- Wie handeln innerstaatliche und internationale Organisationen und Behörden sowie mehrsprachige Wirtschaftsunternehmen interne Sprachregelungen aus?

- Welche Rolle spielt Französisch in der internationalen Kommunikation (Diplomatie, Wirtschaft usw.)?

- Welche Rolle spielt Französisch außerhalb Frankreichs und des frankophonen Raums als an Bildungsinstitutionen (Schulen, Universitäten usw.) gelehrte Fremdsprache – im Verhältnis zu Englisch und weiteren Sprachen? In welchen Situationen nimmt Französisch hier sogar den Status einer langue véhiculaire, also einer Unterrichts- und Kommunikationssprache ein? Welche sprachenpolitischen Faktoren waren bzw. sind hier wirksam?

- Wie funktioniert sprachenpolitisches Lobbying?

- Wie entstehen laienlinguistische Vorstellungen über das Funktionieren gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit? Wie sind diese Vorstellungen konfiguriert? Wie artikulieren sie sich? Wie werden sie verhaltensrelevant? Wie bündeln sie sich und erzeugen damit sozialen Druck bzw. nehmen Einfluss auf sprachenpolitische Entscheidungen?

- Wie könnte die praktische Umsetzung sprachenpolitischer Entscheidungen effizienter in die Wege geleitet werden?

 

 

 

Programme provisoire:

 

 

Vendredi, 14 octobre 2011

 

9.00 – 9.45 h: Ouverture

 

9.45 – 10.30 h: Henri Boyer (Montpellier), Qu´est-ce qu´une didactique sociolinguistique du plurilinguisme?

 

10.30 – 11 h: Pause café

 

11 – 11.45 h: Zohra Bouchentouf-Siagh (Vienne), Questions posées à la sociolinguistique (maghrébine) par la transcription du tamazight au Maghreb. Etat des lieux

 

11.45 – 12.30 h: Abderrezak Dourari (Alger), Politique linguistique en Algérie: Entre le monolinguisme d´Etat et le plurilinguisme de la société

 

12.30-14 h: Pause de midi

 

14 -14.45 h: Georg Kremnitz (Vienne), L´article 75.1 de la Constitution Française – et après?

 

14.45 – 15.30 h: Robert Blackwood (Liverpool): La politique linguistique en Corse: les attitudes des insulaires envers la planification linguistique du corse

 

15.30 – 16 h: Pause café

 

16 – 16.45 h: Vololona Randriamarotsimba (Antananarivo/Madagascar), De la politique linguistique institutionnelle à celles implicites des usagers en contexte francophone, quelles relations? L'exemple de Madagascar

 

Samedi, 15 octobre 2011

 

9 – 9.45 h: Claudia Polzin-Haumann / Christina Reissner (Sarrebruck), Perspectives du français en Sarre: Politiques et réalités

 

9.45 – 10.30 h: Lukas Hohenecker (Vienne), Le rôle de la langue française dans les relations internationales

 

10.30 – 11 h: Pause café

 

11 – 11.45 h: Georges Lüdi (Bâle), Le français comme objet de la gestion des langues dans des entreprises suisses : un champ de tension entre la philosophie de l´entreprise, la doxa des acteurs et les pratiques

 

11.45 – 12.30 h: Eva Lavric (Innsbruck), Politiques conscientes et «bricolage» linguistique dans les entreprises et dans les équipes de football

 

12.30-14 h: Pause de midi

 

14 h: Table ronde

 

 

Gäste und MitdiskutantInnen sind herzlich willkommen.

Nähere Informationen: peter.cichon@univie.ac.at

 

 

Von:  Martin Stegu

Publiziert von: Barbara Ventarola