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20.07.2012

Fachkommunikation in der Romania. Wissenschaftssprachen im innerromanischen und romanisch-deutschen Vergleich Sprachwissenschaftliche Sektion auf dem XXXIII. Romanistentag des Deutschen Romanistenverbands, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 22.-25. S

  • Ort: Würzburg
  • Beginn: 22.09.13
  • Ende: 25.09.13
  • Disziplinen: Sprachwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
  • Sprachen: Sprachenübergreifend
  • Frist: 15.10.12

Dr. Gundula Gwenn Hiller, Viadrina-Universität Frankfurt/Oder (hiller@europa-uni.de)

Prof. Dr. Nadine Rentel, Westsächsische Hochschule Zwickau (nadine.rentel@fh-zwickau.de)

 

Trotz der hohen Zuwachsraten der Wissenschaftsmobilität im Kontext der Internationalisierung der Hochschulen und der dadurch entstehenden Diversität im Hochschulalltag wird dem Bedarf nach einem Diskurs über die damit verbundenen interkulturellen Herausforderungen für die beteiligten Akteure bislang weder auf wissenschaftlicher noch auf politisch-institutioneller Ebene Rechnung getragen. Neben der Beschreibung der Herausforderungen, die eine nationale Hochschulkultur ausmachen (Lehre, Kommunikationskonventionen, Rituale, Verständnis von Wissenschaftlichkeit, Hierarchien und Rollenverständnisse etc.), müssen auch hochschuldidaktische Fragen, beispielsweise zum Umgang mit Heterogenität in Bezug auf Lehr- und Lernstile oderauf die Standards wissenschaftlichen Arbeitens, diskutiert werden.

 

Ein weiteres zentrales Problemfeld des institutionalisierten, fachsprachlichen Diskurses an Hochschulen ist die Sprachenwahl. Wissenschaftler müssen häufig in Fremdsprachen (z.B. auf Englisch) publizieren, um sich innerhalb der internationalen Community Gehör zu verschaffen. In internationalen Studiengängen wird häufig Englisch als Lingua Franca im Unterricht eingesetzt. Dabei stellt es für Nichtmuttersprachler eine Herausforderung dar, in einer Fremdsprache wissenschaftliche Inhalte zu vermitteln bzw. sich diese anzueignen, da hierzu Kompetenzen notwendig sind, die über die lexikalischen und grammatischen Strukturen der Zielsprache hinausgehen. Die Frage ist weiterhin, inwieweit dabei die erlernten Vertextungskonventionen der (romanischen) Muttersprache auf den fremdsprachlichen Diskurs übertragen werden.

 

Neben der traditionellen Form des Präsenzunterrichts gewinnt das Virtual Learning oder Blended Learning zunehmend an Bedeutung. Immer häufiger können Studierende beispielsweise Vorlesungen virtuell besuchen, per Skype in die Sprechstunde kommen, sich in speziell dazu eingerichteten Kommunikationsforen über den Inhalt von Lehrveranstaltungen austauschen, Projekte gemeinsam (vor allem in internationalen Teams) virtuell bearbeiten, etc. Da für die Online-Kommunikation besondere Rahmenbedingungen gelten, stellt sich die Frage, wie diesen Herausforderungen in den romanischen Sprachen begegnet wird und welche kulturspezifischen Rezeptionsgewohnheiten es zu beachten gilt.

 

Die folgenden Fragen können in der Sektion bearbeitet werden, wobei die angeführten Punkte lediglich als Anregung dienen

• Welche historischen Unterschiede bestehen in der Herausbildung der Wissenschaftstraditionen in den einzelnen Ländern der Romania?

• Welchen Stellenwert haben die einzelnen romanischen Sprachen als Wissenschaftssprachen inne?

• Welche (Fach-)Textsorten (mündlich und schriftlich) stehen in den romanischen Sprach- und Kulturräumen zur Verfügung? Wie lassen sich diese hinsichtlich der Fachlexik, verwendeter fachsprachlicher Strukturen/Phraseologismen und der fachtextlichen Strukturierung beschreiben? Welche Konzepte bzw. Wissenschaftsverständnis stehen hinter den jeweiligen Termini aus den akademischen Kulturen (z.B. "doctorat", "dottorato", "thèse", "tesi" etc.)?

• Lassen sich Unterschiede in der kommunikativen Interaktion beschreiben, z.B. zwischen ProfessorInnen und Studierenden (Kontaktaufnahme, Höflichkeitskonventionen etc.)?

• In welchem Maße nutzen Hochschulen Soziale Netzwerke wie Twitter oder Facebook, um mit ihren Angehörigen und der Öffentlichkeit zu kommunizieren? Welchen Gestaltungsprinzipien unterliegen deren Websites?

• Wie gestaltet sich die „virtuelle“ Zusammenarbeit zwischen Studierenden oder zwischen Studierenden und Lehrenden im Rahmen von Lernplattformen, Foren, etc.? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich für die internationale Zusammenarbeit?

 

Wir freuen uns sowohl über methodisch-theoretische Überlegungen als auch über empirische Einzelstudien. Besonders willkommen sind sprach- und kulturvergleichende Ansätze.

Bitte senden Sie Ihr abstract (ca. 500 Wörter) bis zum 15. Oktober 2012 an die folgenden E-Mail-Adressen: hiller@europa-uni.de, nadine.rentel@fh-zwickau.de. Über die Annahme der eingereichten Vorschläge informieren wir Sie bis Ende Oktober

 

Von:  Nadine Rentel

Publiziert von: LS