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30.10.2008

Kunstgeschichten. Internationale Tagung am Kunsthistorischen Institut in Florenz

  • Ort: Florenz
  • Beginn: 04.06.09
  • Ende: 05.06.09
  • Disziplinen: Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
  • Sprachen: Italienisch

Die Literatur des Trecento ist reich an Künstleranekdoten, an poetischen

Ekphrasen sowie Erzählungen, in denen Kunstwerken eine wichtige Rolle

zukommt. Theoretische Traktate unterschiedlichster Disziplinen operieren mit

pikturalen Metaphern, Artefakte selbst artikulieren sich häufig durch

Inschriften. Fast 40 Jahre nach Baxandalls grundlegendem Buch "Giotto and

the orators" untersucht die geplante Tagung das Sprechen über Kunst im 14.

und früheren 15. Jahrhundert, d.h. in der Zeit vor und während der

Etablierung der Kunsttheorie als literarischer Gattung. Die Beiträge sollen

sich nicht in der Analyse der rhetorischen Dimension und des topischen

Materials dieser Texte selbst erschöpfen. Vielmehr steht im Zentrum die

Frage nach dem "Kunstgespräch" des Trecento, den Spuren seiner

Überlieferung in literarischer Brechung. Dies reicht von Dantes berühmten

Beschreibungen fiktiver Reliefs im Purgatorium und Petrarcas Sonetten über

Simone Martini, über Boccaccios und Sacchettis Novellen bis Giannozzo

Manetti. Die Tagung untersucht die Verschränkung, Konkurrenz und Kooperation

der Wort- und Bildkünste im Trecento und frühen Quattrocento, wobei hier

dezidiert die Bildlastigkeit der Texte im Vordergrund steht. Zugleich nimmt

sie sich des hierfür konstitutiven Beitrags der Malerei und Skulptur bzw.

der den Praktiken der Künstlerwerkstätten inhärenten wie sie begleitenden

Theorien oder "Poetiken" an.

 

Die Tagung zielt auf eine Begegnung von Kunst- und Literaturwissenschaft,

wobei Italien zwar den Schwerpunkt bildet, aber auch Fallstudien aus anderen

europäischen oder mediterranen Kontexten willkommen sind. Sie steht im

Zusammenhang mit einem Kooperationsprojekt zur Kunstliteratur des 14.

Jahrhunderts zwischen Praxis und Metapher von KHI in Florenz und FU Berlin,

an dem u.a. Hannah Baader, Urte Krass, Klaus Krüger, Wolf-Dietrich Löhr und

Gerhard Wolf beteiligt sind.

 

Referatvorschläge in Form eines einseitigen Exposés sind bis 15. Januar 2009

erbeten an:

 

Prof. Dr. Gerhard Wolf

Kunsthistorisches Institut in Florenz

Max-Planck-Institut

Via Giuseppe Giusti 44

I-50121 FIRENZE

Von:  Gerhard Wolf

Publiziert von: Kai Nonnenmacher