Person und Emotion: Beiträge zu einer Pragmatik der Literatur im 18. Jahrhundert
- Ort: Halle/Saale
- Beginn: 29.03.12
- Ende: 30.03.12
- Disziplinen: Literaturwissenschaft, Weitere Teilbereiche
- Sprachen: Französisch, Sprachenübergreifend
Person und Emotion: Beiträge zu einer Pragmatik der Literatur
im 18. Jahrhundert
Internationaler Workshop am IZEA, Universität Halle-Wittenberg
29.3.―30.3.2012
Wiss. Leitung: Konstanze Baron, Sonja Koroliov
Die Tagung möchte das Zusammenspiel von Emotion und Person, Emotionalität und Personalität im Zeitalter der Aufklärung untersuchen. Die Aufklärung gilt uns als diejenige Epoche, die mit ihrem Postulat der Emanzipation nicht nur grundlegend neue rechtliche und politische Paradigmen ins Leben gerufen hat, die unser Verständnis von Person/alität bis heute bestimmen, sondern die zudem die Emotionen auf genuin neue Weise für sich entdeckt, literarisch repräsentiert und theoretisch reflektiert hat. Das Tagungskonzept geht davon aus, dass sich diese Entwicklungen zeitlich nicht bloß zufällig überlappen, sondern miteinander interagieren und einander wechselseitig bedingen. Diese Interaktion soll Gegenstand der Untersuchung sein, wobei sich der Blick zum einen auf das disruptive, transgressive Potenzial der Emotionen richtet, zum anderen aber auch in interdisziplinärem Zugriff deren potenziell stabilisierende Funktion in sozialen Kontexten gewürdigt werden soll.
Tagungsprogramm
Donnerstag, 29.3.2012
14.00 – 14.30 Tagungseröffnung
Daniel Fulda: Begrüßung (Geschäftsführender Direktor des IZEA)
Sonja Koroliov: Welcome Address (on behalf of the organizers)
14.30 – 15.00 Konstanze Baron (Halle):
Exposition des Tagungsthemas
Emotionale und soziale Grundlagen der Person
15.00 – 15.45 Jonathan Lamb (Vanderbilt/Cambridge):
Conjectures, Facts, Imagination, and how Persons lose Civility
15.45 – 16.15 Kaffeepause
16.15 – 17.00 Barbara Ventarola (Würzburg):
Personale Identität in der Vielfalt der Emotionen? Lösungsvorschläge bei Descartes, Locke, Leibniz und Diderot
17.00 – 17.45 Helmut Kuzmics (Graz):
Gefühl und Vernunft in Laurence Sterne’s Tristram Shandy: Eine wissenssoziologische Analyse zum Wandel des Personbegriffs im bürgerlichen England des 18. Jahrhunderts
Freitag, 30.3.2012
Personalität I: Potenziale und Projektionen
09.00 – 9.45 Jan Slaby (Berlin):
Möglichkeitssinn und Handlungsbereitschaft: Überlegungen zur emotionalen Verfasstheit der Person
09.45 – 10.30 Rüdiger Zill (Potsdam):
Als der erscheinen, für den man gehalten sein will: Die problematische Personalität in der Aphoristik Nicolas Chamforts
10.30 – 11.00 Kaffeepause
Personalität II: Phänomenologie des Prekären
11.00 – 11.45 Sara Dickinson (Genua):
Illness and Personhood in the Travel Writings of Denis Fonvizin
11.45 – 12.30 Sonja Koroliov (Frankfurt/M.):
Werden, was man fühlt. Vom Verschwinden der Person im
russischen Sentimentalismus
12.30 – 14.00 Mittagspause
Die Verfasstheit der Person: Begriffe, Formen und Definitionen
14.00 – 14.45 Alfred Sproede (Münster):
Begriffe der Person im französischen und polnischen Roman des ausgehenden 18. Jahrhunderts
14.45 – 15.30 Charlton Payne (Erfurt):
The Aesthetics of the Person in the German ‘Kodifikationsstreit’ from Grimm to Hegel
15.30 – 16.00 Abschluss der Tagung
Konstanze Baron / Sonja Koroliov: Closing Remarks
Publiziert von: Barbara Ventarola