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29.09.2008

THE COLONIAL MODERN - Internationale Konferenz in Berlin

  • Ort: Berlin
  • Beginn: 23.10.08
  • Ende: 25.10.08
  • Disziplinen: Medien-/Kulturwissenschaft, Weitere Teilbereiche
  • Sprachen: Sprachenübergreifend

THE COLONIAL MODERN - Internationale Konferenz

23. - 25. Oktober 2008

Beginn: am 23.10. 2008, um 18 h, im Haus der Kulturen der Welt, John- Foster- Dulles- Allee 10, 10557 Berlin

 

Die Konferenz The Colonial Modern ist Teil des Projekts IN DER WÜSTE DER MODERNE, das die verschränkten Geschichten der modernen Architektur und urbanen Planung Europas und der europäischen Bauprojekte im kolonialen Nordafrika nachzeichnet - und damit die Ambivalenzen zwischen kolonialer Herrschaft und den Utopien der Moderne.

 

In der Nachkriegsmoderne hatten Architekturen und Stadtentwürfe einen hohen symbolischen Wert. Sie standen nicht nur für das ästhetische Projekt der Moderne, sondern auch für soziale Modernität und Aufbruch in eine neue Gesellschaft, deren Machbarkeit und Planbarkeit sie buchstäblich repräsentierten. Diese Zeichenfunktion der Siedlungsarchitektur war allerdings, so eine der Ausgangsthesen der Konferenz, in ein Konfliktfeld eingebettet. Denn in die Architektur der 1950er und 1960er Jahre flossen zum einen bevölkerungspolitische Strategien ein, wie sie im kolonialen Kontext erprobt wurden. Zum anderen versuchten die Architekten, die Erfahrung der Dekolonisierung in ihre Planungen einzubeziehen. Sie taten dies, indem sie die als "vormodern" apostrophierten Lebensweisen mit dem Projekt der Moderne zu einer neuen, anderen Moderne synthetisierten.

 

Die Konferenz The Colonial Modern setzt an diesen Fluchtlinien an. In ihrem Mittelpunkt steht das Verhältnis zwischen dem ästhetischen Regime der Moderne einerseits und dem Projekt der Modernisierung andererseits. Im Kontext des Kolonialismus tritt die Verschränkung dieser beiden Ebenen deutlich hervor. Dass diese Verschränkung spannungsgeladen ist, wird durch die zahlreichen Konflikte und Aushandlungen um Modernität deutlich, die auch die Ausstellung IN DER WÜSTE DER MODERNE zeigt. Das Interesse daran ist kein rein historisches: Welche Schlussfolgerungen können daraus für aktuelle - sowohl kulturelle, wissenschaftliche als auch politische - Probleme gezogen werden?

 

Vortragende:

Nezar AlSayyad, Architekt und Stadtplaner, Berkeley / Kader Attia, Künstler, Paris/Berlin / Monique Eleb, Psychologin und Soziologin, École d'Architecture Paris-Malaquais / Jyoti Hosagrahar, Expertin der UNESCO für historische Städte / Christian Kravagna, Kunsthistoriker, Akademie für bildende Künste Wien / Kobena Mercer, Experte für Visual Arts of the Black Diaspora / Valentin Y. Mudimbe, Professor für Literatur, Duke University / Joe Nasr, Experte für Stadtplanung, Ryerson University, Kanada / Peter Osborne, Direktor Center for Research in Modern European Philosophy, London / Sven-Olov Wallenstein, Chefredakteur von "Site"

 

Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos. Das detaillierte Programm finden Sie hier.

Unterstützt von der Fritz Thyssen Stiftung

 

Dr. Susanne Stemmler

Leiterin Bereich Literatur, Gesellschaft, Wissenschaft

Head of Department Literature and Humanities

 

Haus der Kulturen der Welt

House of World Cultures

 

John-Foster-Dulles Allee 10

10557 Berlin

Tel: ++49 - (0)30 - 39787-120

Fax: ++49 - (0)30 - 394 86 79

E-Mail: stemmler@hkw.de

www.hkw.de

 

In der Wüste der Moderne | In the Desert of Modernity

Koloniale Planung und danach | Colonial Planning and After

Ausstellung, Konferenz, Filme, Performance | Exhibition, Conference, Films, Performance

29.08.- 26.10.2008

 

Haus der Kulturen der Welt

www.hkw.de

Tickets + Infos: +49 30 397 87 175

 

Von:  Susanne Stemmler

Publiziert von: jd